Gottesdienst für Sonntag, 9. Mai 2021 – Rogate
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Gottesdienst zum Mitnehmen für Sonntag, 09.Mai 2021 – Rogate von Diakonin Ortrun Vossen-Hengstmann
Liebe Leserinnen und Leser der heutigen Predigt zum Sonntag Rogate,
Sie haben vielleicht, wie ich einen eigenen Platz um mit Gott Andacht zu halten. Dazu gehören Bibel, Kreuz und Kerze. Nehmen Sie sich jetzt diese besondere Zeit mit Gott.
Hier einige Hinweise zu dem Gottesdienst, die hier aufgeführten Texte lesen Sie bitte aus Ihrer gewohnten Bibel, sowie dem Gesangbuch:
Psalm: 95, 1-7; Epistel: 1.Timotheus 2, 1-6;
Evangelium: Lukas 11,1-4 (5-13) und der Predigttext Daniel: 9, 4-5.16-19
Lieder aus EG: Wochenlied: 344, sowie 347 und 346.
Liebe Gemeinde,
nun lade ich Sie herzlich ein mit dem Wochenspruch Psalm 66,20:
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.
Im Namen Gottes, des Vaters; des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Lasset uns beten:
Herr Gott, himmlischer Vater, wir haben das große Vorrecht, dass wir jederzeit und mit allem zu dir kommen dürfen.
Vergib, dass wir uns so wenig Zeit nehmen. Oft fehlt uns die Ruhe. Oder wir sind müde. Oder aber wir meinen, unser Gebet sei doch vergeblich.
Herr, lass nicht zu, dass wir uns vor dir rechtfertigen und entschuldigen wollen. Schenke uns neue Freude am Beten und Beharrlichkeit, es täglich zu tun. Herr sei du jetzt mit deinem Erbarmen bei uns. Amen
Die Gnade mit euch und Friede von dem der ist, der da war und der da kommt. Amen
Liebe Gemeinde!
Rogate – heißt beten. Wie wichtig das Gebet ist, haben Menschen von Alters her gewusst. Es ist ein tiefes Bedürfnis der Menschen gewesen ihre Belange einem hören Wesen anzuvertrauen. Dies scheint in einer modernen Gesellschaft, wie der unseren verloren gegangen zu sein. Hast du eine Frage, kannst du Googeln. Aber dennoch ersetz es nicht die tiefen Fragen des Lebens. Biologisch gesehen ist alles klar: wir werden geboren, durchlaufen Kindheit, Jugend, werden Erwachsen und irgendwann sterben wir. Alles klar. Das war es. Oder doch nicht?
Vielleicht ist da noch mehr?. Ja, es ist eben nicht alles zu Ende und unsere Fragen nach Gott haben ihre Berechtigung. Gott ist da, ganz real, ganz wirklich und wahrscheinlich stärker als mancher vermutet. Genau damit beschäftigt sich der Sonntag Rogate. Gottes Existenz ist offensichtlich, dass es eben viele Menschen gibt, die es gern verdrängen wollen. Und doch ist Gott da. Mitten unter uns. ER ist nur ein Gebet weit entfernt.
Genau das wusste Daniel – Predigttext Daniel 9,4-5.16-19 (lesen):
Gebet: Gott schenke uns seinen Geist um dies Wort zu verstehen und zu begreifen. Lass uns spüren was du uns damit sagen möchtest. Amen.
Ich möchte mich im Wesentlichen auf den Vers 18 konzentrieren:
Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.
Liegen, Knien oder Stehen sind Gebetshaltungen die Fritz Rienecker in seinem Lexikon zur Bibel sehr gut beschreibt. Egal in welcher körperlichen Haltung wir beten, ist die innere die entscheidende. Wir sollen vor Gott in Demut und ganzer Hingabe kommen. Nicht ein bisschen, er möchte das wir uns ganz in seine Hände begeben. Darin können wir uns ein Beispiel an Daniel nehmen. Er hat Gott ganz vertraut. Er vertraute Gott mehr, auch als es um sein Leben ging. Als er mit dem Tode bedroht wurde. Gott hat ihn gerettet. Deswegen ist dies Buch Daniel spanender als jeder Krimi und Sie sollten es mal ganz lesen. Gott hat mehr Möglichkeiten uns beizustehen als wir jemals ahnen können. Deshalb sollten wir mehr auf Gott hören und ihm vertrauen. Gott wartet sehnsüchtig auf uns. Er ist da und bereit zuzuhören. Manchen fällt es schwer frei zu beten, dann fangen Sie mit dem Vater unser an. Auch die Jünger hatten das Bedürfnis richtig zu beten. Darauf lehrte er ihnen das Vaterunser. Nachdem Gebet Jesu, sagen Sie ihm einfach das was Sie gern auch einen guten Freund sagen würden. Vergessen Sie auch nicht für andere zu beten und auch Gott zu Danken.
Dazu hält uns Paulus an. Im 1.Timotheus 2,1 (Epistel) schreibt er: „So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung.“ Im 1. Thessalonicher schreibt Paulus im Kapitel 5 Vers 17: „Betet ohne Unterlass“ das heißt lasst die Verbindung zu Gott Nicht abreißen. Deswegen bekommen Sie heute von mir ein Stück Schnur, damit Sie da einen Erinnerungsknoten rein machen können. – Nicht vergessen zu beten und mit Gott in Verbindung zu bleiben.
Denn das Gebet ist und bleibt die wichtigste Grundlage für einen christlichen, gläubigen Menschen. Die Verbindung zu Gott darf, ja sie sollte nicht abreißen. Denn nur so ist es möglich Kraft und Hoffnung im Leben zu haben. Die Gewissheit zu spüren was mein Leben aus macht – die tiefe Liebe Gottes zu uns. Auch wenn es mal schwierig wird, so wie bei Daniel, er hielt an Gott fest und wurde in Todesnöten bewahrt.
Damit wir auch mit Daniel beten können: „Wir liegen, vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ Amen.
Der Friede Gottes welcher höher ist denn alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu. Amen.
Fürbitte:
Herr Gott, himmlischer Vater, wir danken dir, dass wir dich kennen dürfen, zu dir beten und mit deiner Gegenwart rechen können. Egal wo Menschen dich anrufen und wann sie mit dir reden, du wirst sie hören.
Herr, erbarme dich.
Du hast uns eingeladen, mit dir zu reden über unsere Freuden und über unsere Sorgen, über alles was unser Herz bewegt.
So wollen wir dir danken, dass du uns immer nahe bist und bitten dich für andere die dies nicht spüren können.
Herr, erbarme dich.
Manchmal leiden wir auch darunter, dass wir sowenig von deiner Macht in dieser Welt spüren und dass viele so leben als gäbe es dich nicht.
Wir bitten dich, las deinen Heiligen Geist wehen, damit der Glaube an deinem Sohn nicht untergeht.
Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für deine Gemeinde, hier und überall; für alle, die dir dienen wollen und dabei merken wie schwach ihre Kraft und wie klein die Zahl der Christen ist. Schenke wieder Mut und Vertrauen in deine Kraft.
Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich, Herr, für uns selbst. Halte uns in schweren Zeiten und dunklen Stunden bei dir fest, stärke unseren Glauben und nimm unsere Ängste.
Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich, Herr, geh mit uns durch diesen Tag, die nächsten Tage und Wochen. Lass uns dies tun im Vertrauen, dass du bei uns bist und mach uns zu Botschafter deiner Liebe.
Vaterunser….
Schlusslied 157
Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir lass mich nichts treiben, halt mich bei deiner Lehr. Herr lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit, dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.
Stellen Sie sich nun unter dem Segen des Herrn:
Der Herr segne uns und behüte uns; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über uns und gebe uns seinen Frieden.
Bleiben Sie behütet und Gott befohlen.
Ihre Ortrun Vossen-Hengstmann, Diakonin.