Gottesdienst für Sonntag, 16.Mai 2021 – Exaudi
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Gottesdienst zum Mitnehmen für Sonntag, 16. Mai 2021 – Exaudi von Diakonin Ortrun Vossen-Hengstmann
Liebe Leserinnen und Leser,
Ihnen liegt die heutige Predigt zum Sonntag Exaudi vor, um mit Gott in Verbindung zu sein. Sie haben vielleicht, wie ich einen eigenen Platz, um mit Gott Andacht zu halten. Dazu gehören Bibel, Gesangbuch, Kreuz und Kerze. Nehmen Sie sich jetzt diese besondere Zeit mit Gott.
Hier einige Hinweise zu dem Gottesdienst, die hier aufgeführten Texte lesen Sie bitte aus Ihrer gewohnten Bibel, sowie dem Gesangbuch:
Psalm: 27,1-14; Epistel: Ephesus 3,14-21;
Evangelium: Johannis 16,5-15 und der Predigttext Johannes 7,37-39;
Lieder aus EG: Wochenlied: 136, sowie 135 und 130.
Liebe Gemeinde,
Nun lade ich Sie herzlich ein mit dem Wochenspruch: Johannes 12,32:
Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.
Im Namen Gottes, des Vaters; des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Beten Sie:
Gott im Himmel und auf Erden, dein Licht leuchte uns, dein Wort dringe in unser Herz. Schicke du uns deinen Heiligen Geist, der uns leitet. Sei du bei uns und lass uns bei dir sein, heute und alle Zeit. Amen.
Die Gnade mit euch und Friede von dem der ist, der da war und der da kommt. Amen
Liebe Gemeinde!
Exaudi heißt erhöre. Gott möge die wartende Gemeinde, um die es auch geht und die zu Gott betet, erhören.
Warten können ist für viele Menschen eine Herausforderung. Dabei müssen wir uns im Leben oft auf das Warten einstellen. Es fängt mit unserer Entstehung an und durchzieht unser ganzes Leben. Als Kind warten wir auf die vielen Feste im Jahr, weil es dann meist tolle Geschenke gibt. In der Schul- und Lehrzeit wird sich auf die Klassenarbeit, Klausur bzw. Prüfung vorbereitet und nach deren Abgabe, wird auf deren hoffentlich gutes Ergebnis gewartet.
So gibt es etliche Zeiten, die uns zum Warten anhalten. Warten ist also immer eine Zwischenzeit, die ausgehalten werden muss. Dies gilt für die Gemeinde heute, wie damals bei den Jüngern. Sie erlebten Karfreitag, Ostern, Auferstehung, Jesu Himmelfahrt und warten auf den Tröster, den Heiligen Geist, der ihnen von Jesus versprochen wurde.
Heute am Sonntag Exaudi geht es ums Warten auf den heiligen Geist. Dazu ist uns ein Textabschnitt aus dem Evangelium des Johannes Kapitel 7, die Verse 37-39:
„37Aber am letzten, dem höchsten Tag des Festes trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! 38Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. 39Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“
Gebet: Gott schenke uns seinen Geist um dies Wort zu verstehen und zu begreifen. Lass uns spüren was du uns damit sagen möchtest. Amen.
Zunächst ist fest zu halten es handelt sich um das Laubhüttenfest. An dem letzten Tag der Woche wurde besonders ausgelassen gefeiert. Bevor ich nun auf den Mittelteil eingehe, möchte ich kurz noch etwas zum Vers 39 und dem Heiligen Geist berichten. Werner de Boor schreibt in seiner Erklärung zu diesem Text über den Geist. Ihm ist klar der Geist Gottes ist zwar schon immer da, aber er konnte erst richtig in die Welt kommen, „als das ganze Heilshandeln Gottes in Jesus vollendet, als Jesus am Kreuz erhöht, von den Toten auferweckt und zu Gott aufgenommen war.“ Johannes hat dies in dem folgenden Begriff aufgenommen: „Verherrlichung“ auf.
Wenn Jesus hier sagt: „Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Nimmt er die Symbolik auf, die der Höhepunkt des Festes ausmacht. Dies beschreibt de Boor sehr präzise: „Die Priester holen aus dem Teich Siloah in goldenen Gefäßen Wasser und tun dies mit Wein in goldenen Schalen die am Altar angebracht sind. Dazu Tanzt und Jubelt das Volk.“ Wenn Jesus sich darauf bezieht, will er deutlich machen ich bin euer Heilsbrunnen und mit mir empfangt ihr Freude im Überfluss. Nehmt mich an, will Jesus deutlich machen und ihr werdet es spüren.
Jesus macht auch deutlich nicht nur für sich selbst, sondern „es werden Ströme lebendigen Wassers fließen“, d.h. auch Menschen, denen wir begegnen werden dies spüren, wenn wir Jesus angenommen haben. Durch den Heiligen Geist kann nun dies heilbringende Wasser fließen und andere zum Glauben an Jesus bringen. Dies ist unsere vorrangige Aufgabe. Glauben an den lebendigen Gott in die Welt zutragen, sowie Hoffnung und Freude zu verbreiten. Amen.
Der Friede Gottes welcher höher ist denn alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu.
Amen.
Fürbitte
Herr Gott, himmlischer Vater, wir bitten dich hilf uns, dass wir wieder lernen mehr auf einander zu hören, damit wir besser mit einander leben können.
Wir wollen nicht länger in alten Vorurteilen leben; denn du gibst denen, die deinen Willen erkannt haben auch Mut, danach zu handeln.
Du hast deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt, damit er zum Heiland für alle Menschen werde.
In seinem Namen bitten wir für alle Verzagten und Verbitterten; für die Einsamen und Hoffnungslosen; für alle Schwachen und Kranken, schenke ihnen neuen Mut und Zuversicht.
Wir bitten dich für unsere Gemeinde und für alle die in ihr Verantwortung tragen, erfülle sie mit deiner Weisheit und gib ihnen deinen Heiligen Geist, damit sie ihre Aufgaben gut erfüllen können.
(Mögliches freies Gebet / Worte)
Vaterunser….
Amen.
Schlusslied 157
Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir lass mich nichts treiben, halt mich bei deiner Lehr. Herr lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit, dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.
Stellen Sie sich nun unter dem Segen des Herrn:
Der Herr segne uns und behüte uns; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über uns und gebe uns seinen Frieden.
Bleiben Sie behütet und Gott befohlen.
Ihre Ortrun Vossen-Hengstmann, Diakonin.