Gottesdienst für Sonntag, 30. Mai 2021 – Trinitatis
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Gottesdienst zum Mitnehmen für Sonntag, 30. Mai 2021 – Trinitatis von Diakonin Ortrun Vossen-Hengstmann
Liebe Leserinnen und Leser,
Ihnen liegt die heutige Predigt zum Sonntag Trinitatis vor, um mit Gott in Verbindung zu sein. Sie haben vielleicht, wie ich einen eigenen Platz, um mit Gott Andacht zu halten. Dazu gehören Bibel, Gesangbuch, Kreuz und Kerze. Nehmen Sie sich jetzt diese besondere Zeit mit Gott.
Hier einige Hinweise zu dem Gottesdienst, die hier aufgeführten Texte lesen Sie bitte aus Ihrer gewohnten Bibel, sowie dem Gesangbuch:
Psalm: 29; Epistel: Römer 11,32-36;
Evangelium: Johannes 3,1-13 und der Predigttext Jesaja 6, 1-13;
Lieder aus EG: Wochenlied: 139, weitere 444,1-5; 352, 1-6; 347,1-6.
Liebe Gemeinde,
nun lade ich Sie herzlich ein mit dem Wochenspruch: 2. Korinther 13,13:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.
Im Namen Gottes, des Vaters; des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Beten Sie:
Gott, Vater Sohn und Heiliger Geist, wir sind vor dir im Angesicht deines großen Geheimnisses und göttlichen Wesens. Dank sei dir, dreieiniger Gott, dass du uns vor dir gelten lässt. Herr, stärke auch heute wieder unseren Glauben. Amen.
Die Gnade mit euch und Friede von dem der ist, der da war und der da kommt. Amen
Liebe Gemeinde!
Den heutigen Predigttext lesen Sie bitte aus Ihrer Bibel. Es wird die Berufung des Jesaja und seien Auftrag von Gott beschrieben. Damit er diesen sehr schwierigen Auftrag ausfüllen kann, wird er in besondere Weise vorbereitet. Jesaja erlebt Gott auf dessen Thron und wie Gott alles ausfüllt mit seiner Anwesenheit. Die Serafim (Engel) rufen: „Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll“ (Jesaja 6,3). Den meisten von uns ist, dieses 3xHeilig aus der Abendmahlliturgie bekannt. Dieter Schneider schreibt in seiner Erklärung zu diesem Text: „Gott genießt sein Heiligsein nicht in Einsamkeit, er will sie hören durch <Zuruf>: in dem die Serafim sich gegenseitig die Heiligkeit Gottes preisend zu rufen, hört der der Schöpfer seinen Geschöpfen zu.“ So wie die Serafim ihm zu rufen, oder wir in der Abendmahlsliturgie, möchte Gott immer mit uns in Verbindung sein. Er will uns hören und spüren wir vertrauen auf diesen einen Gott.
Jesaja spürt in diesem Augenblick, der Begegnung Gottes, seine Sündhaftigkeit. „Wehe ich vergehe“, ist die Rektion Jesajas. Darauf Reinigen die Serafim seien Mund und seine Lippen mit glühender Kohle vom Altar. Jesaja wird gereinigt von Sünde, weil: so schreibt Dieter Schneider: „Auch der Gottesknecht hat Anteil an der Sünde seines Volkes – aber er trägt sie stellvertretend; darum kann Gott um seinetwillen seinem Volk die Vergebung der Sünden schenken.“ Dies dürfen auch wir durch Christus annehmen. Er schenkt uns durch seine stellvertretende Vergebung am Kreuz, den Zugang zu Gott.
Genau dies erlebt Jesaja. Er wir stellvertretend von Sünde gereinigt, um dem Volk eine Botschaft von Gott zu übermitteln. Dabei handelt es sich um keine angenehme Nachricht und doch mit gutem Ausgang:
„Bis die Städte wüst werden, ohne Einwohner, und die Häuser ohne Menschen und das Feld ganz wüst daliegt. Denn der Herr wird die Menschen weit wegführen, sodass das Land sehr verlassen sein wird. Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals kahlgefressen werden, doch wie bei einer Linde oder Eiche, von denen beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein.“ Jesaja 6, 11-13.
Dieter Schneider schreibt: „Die dezimierte Bevölkerungszahl – ist das Übrigbleiben nur noch eines zehnten Teiles – wird nochmals vertilgt werden. Das bedeutet Züchtigungs- und Reinigungsgericht, das zu Jesajas Lebzeiten durch die Einfälle der Assyrer begonnen hat, wird auch durch die Katastrophe von 587 v.Chr. (Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier Nebukadnezar) noch nicht zu Ende sein; das Gericht Gottes geht weiter – auch über die Zeit des Exils hinaus. Davon geben die letzten Kapitel des Buches eindeutig Kunde.“
Wir können uns also vorstellen, dass so eine schwere Ankündigung eine besondere Vorbereitung bedurfte. Gott lässt uns nicht unvorbereitet einen wichtigen Auftrag ausführen. Ich denke niemand von uns würde gern eine derartige Katastrophe vermitteln müssen. Doch es bleibt am Ende eine Hoffnung: „Doch wie bei einer Linde oder Eiche, von denen beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein.“
Im Garten von meinem Mann habe ich, vor 16Jahren einen Baumstumpf, von einer amerikanischen Eiche gesehen. Aus dem Stumpf gewachsen steht heute ein Baum von über 4m, mit großen Blättern.
Auch wenn es scheint, als seinen wir heute eine kleine Schar von Christen, so können wir ein heiliger Same sein. Jede und jeder von uns kann dieser Samen sein. Lassen Sie uns reichlich Frucht bringen. Amen.
Der Friede Gottes welcher höher ist denn alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu. Amen.
Fürbitte
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, wir sind in deiner Macht, wie der Ton, den der Töpfer knetet; du formst uns mit deinen starken und guten Händen, die binden und gestalten, zurechtbringen und helfen.
Du hast in uns verlangen geweckt nach dem Leben nach dir. Wir möchten uns dir ganz überlassen. Wir bitten dich herzlich: Arbeite und wirke an uns, dass wir nicht in Eigensucht uns verhärten und durch eigene Schult verlorengehen, sondern unseren Mitmenschen dienen. Hilf, dass man an uns etwas davon merken kann, dass du in Jesus Christus unser Herr bist. Gib Gnade, dass sein Bild in uns Gestalt gewinne und so der neue Mensch werde, der nach deinem Bilde und Gleichnis gemacht ist.
(Mögliches freies Gebet / Worte)
Vaterunser…. Amen.
Schlusslied 157
Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir lass mich nichts treiben, halt mich bei deiner Lehr. Herr lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit, dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.
Stellen Sie sich nun unter dem Segen des Herrn:
Der Herr segne uns und behüte uns; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über uns und gebe uns seinen Frieden.
Bleiben Sie behütet und Gott befohlen.
Ihre Ortrun Vossen-Hengstmann, Diakonin.