Gottesdienst für den Sonntag Quasimodogeniti 11. April 2021
Diese Andacht ist auch als PDF-Datei vorhanden: Bitte hier herunterladen
Gottesdienst für den Sonntag Quasimodogeniti 11. April 2021 von Pastor Dieter Rudolph
Eine Kerze entzünden
Anrufung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Begrüßung
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
Mit diesem Leitwort aus dem 1. Petrus-Brief im 1. Kapitel seien Sie herzlich willkommen geheißen am Sonntag nach Ostern.
Der Name heißt übersetzt „in der Art der Kinder“. Kindlich unbefangen, lebendig, hoffnungsvoll nach Ostern weitergehen; die Osterfreude mit in den Alltag nehmen, den Auferstandenen erwarten, jeden Tag neu. Darum geht es auch in diesem Mitnehm-Gottesdienst. Wir sind noch nicht ganz durch mit der Pandemie – weiterhin Schutzmaßnahmen & Einschränkungen, Verzicht auf Präsenzgottesdienste, vom schleppenden Tempo beim Impfen ganz zu schweigen. Um so mehr ist Spannkraft, Ausdauer und unverdrossen verwegene Zuversicht notwendig fürs Durchhalten, eine lebendige Hoffnung auf „Wendemöglichkeiten“ vom Tod zum Leben, aus der Enge in die Weite, vom Seufzen zur Heiterkeit.
Schön, dass Sie mit dabei sind – an vielen Orten, in vielen Häusern, zu unterschiedlichen Zeiten. Wenn Sie mögen, schauen Sie an Ihrem Gottesdienstplatz für einen Moment ins Kerzenlicht. Setzen Sie sich dazu gerne achtsam aufrecht hin. Kommen Sie in Kontakt mit Ihrem Atem, wie er kommt und geht. Seien Sie ganz bei sich selbst und in der Gegenwart des lebendigen Gottes. Ich wünsche Ihnen eine gute Gottesdienstzeit!
Lied
Stimmen Sie in den Osterjubel nach EG 100 ein. Wenn Sie sich trauen, stellen Sie sich ans Fenster und singen es lauthals in die Nachbarschaft. Wenn Sie mögen, singen Sie es sich leise in Ihr Herz hinein. Wie Sie mögen. Hauptsache: Singen. Es nährt die Seele.
Wir wollen alle fröhlich sein / in dieser österlichen Zeit, / denn unser Heil hat Gott bereit. / Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, / gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Es ist erstanden Jesus Christ, / der an dem Kreuz gestorben ist, / dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. / Halleluja…
Er hat zerstört der Höllen Pfort, / die Seinen all herausgeführt / und uns erlöst vom ewgen Tod. / Halleluja…
Es singt der ganze Erdenkreis / dem Gottessohne Lob und Preis, / der uns erkauft das Paradeis. / Halleluja…
Des freu sich alle Christenheit / und lobe die Dreifaltigkeit / von nun an bis in Ewigkeit. / Halleluja…
Gebet nach dem Osterfesttagspsalm 118
[Betonungszeichen beziehen sich aufs Versmaß des Jambus = Wechsel von betonten und unbetonten Silben, in der zweiten Strophe ohne unbetontem Auftakt]
Mein Gott! / Dies íst der Tag, den du gemacht. / Mein Hérz schlägt ruhig, schau, wie es lacht. / Ich séhe, wie das Licht aufbricht, / das Dúnkel, ja, es weicht dem Licht. / Die Sonne drängt, sie will empor. / Ganz léise tönt es mir im Ohr. /
Du, Dú, mein Christus, Lebenslicht, / Du léuchtest mild mir ins Gesicht. Lícht der Welt, du starker Held, / nícht der Tod gefangen hält. / Táuch mich ein ins Lebenslicht. / Ách, wie strahlt mein
Angesicht. / Dú befreist aus Marter all. / Ích mit dir im Freudensaal.
Von Herzen Lob und Dank sei Dir, / ach Dú, du meine schönste Zier. / Mein Hérz schlägt ruhig, schau wie es lacht. / Dies íst der Tag, den du gemacht. / Ámen. Amen. Ja, so sei’s.
Lesung Evangelium nach Johannes im 20. Kapitel
Am Abend des ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.
Thomas aber, einer der Zwölfe, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben!
Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite und sei nicht ungläubig.
Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!
Herr, segne dieses Wort an uns, dass es uns lenke und leite in unserem Glauben.
Gelobt seist Du in Ewigkeit. Amen.
Gedanken-Impuls
Ostern – Wendezeit
Tod muss nicht Tod bleiben.
Jesus aufersteht und geht voraus.
Kommt entgegen. Richtet auf.
Umarmt uns und … wir ihn.
Friede sei mit euch!
Ein Kreuz wird zur Rettung
Licht durchbricht die Nacht
Ostern heißt:
Das Leben siegt
Aufgabe: sog. Fingerströmen
Diese Technik aus dem Finger-Yoga nutzt die Verbindung der Finger mit inneren Organen. Das „Fingerströmen“ kann auf bestimmte Stimmungen verstärkend oder verbessernd einwirken.
Hier im Mitnehm-Gottesdienst leihen wir uns von Thomas einen seiner Finger und lassen den Auferstandenen in uns „einströmen“: ER in uns und wir in IHM, wie die Mystiker sagen.
Legen Sie einen Finger der einen Hand in die Handinnenfläche der anderen Hand, sodass die Fingerkuppe in der Mitte des Handtellers ruhen kann. Umschließen Sie dann diesen Finger mit den Fingern der anderen Hand.
Wählen Sie nach dem Schema rechts den Finger, wo Sie aktuell gerade am meisten „bedürftig sind“, welches Gefühl, welche Stimmung sie gerne vertiefen oder verbessern (lassen) wollen.
Verweilen Sie einen Moment in der Stille. Wenn Sie mögen, schließen Sie die Augen oder schauen in die Kerze. Erwarten Sie den Auferstandenen. Denken Sie an ihn: Du bist für mich auferstanden. Du richtest mich auf. Du gehst mit mir mit.
Wenn Sie ihn fragen hören, was er Ihnen tun solle, sagen Sie es ihm gerne.
Beschließen Sie diese Zeit des Fingerströmens mit Ihrem „Mein Herr und mein Gott!“
Gebet
Mein Herr, und mein Gott!
Neues Leben erblüht, / wenn die froststarren Nächte vorüber sind / und es zu tauen beginnt tief in uns, / wenn das Licht wächst, / die Farben zurückkehren, / wenn es nach Leben riecht. /
Dann rühmen wir, Herr Jesus Christ, Deine Auferstehungskraft, / die die Schwere von unseren Schultern nimmt / und unsere Schritte befreit.
Du atmest uns auf. / Du erfüllst uns mit Leben. / Du hüllst uns in Kleider der Freude. An Deiner Hand, / von Dir durchströmt, / brechen wir auf.
In der Stille nennen wir Dir unsere ganz persönlichen Anliegen und auch die Namen derer, für die wir Deine Auferstehungskraft und österliche Freude erbitten
[…]
Vaterunser
Im kindlichen Vertrauen beten wir mit Jesus zu seinem Vater: Vaterunser im Himmel…
Segen
Herr, segne mich und behüte mich
Herr lasse dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.
Herr, erhebe dein Angesicht auf mich und schenke mir deinen Frieden (+)
Amen.
Die Kerze löschen