Gottesdienst für den Sonntag Jubilate 25. April 2021
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Gottesdienst für den Sonntag Jubilate 25. April 2021 von Pastor Dieter Rudolph
Eine Kerze entzünden
Anrufung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Begrüßung
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur: das Alte ist vergangen, siehe: Neues ist geworden!
Mit diesem Leitwort aus dem 2. Korinther-Brief im 5 Kapitel seien Sie herzlich willkommen geheißen am Sonntag Jubilate.
Der Name heißt übersetzt „Jubelt, lobsingt unsrem Gott“, entsprechend beten wir heute mit Psalm 66: Fortsetzung des Osterjubels. Die Freude mit in den Alltag nehmen. Uns erwecken lassen in allem, was ist. Sonne ins Herz strahlen lassen. Grünkraft in uns aufsteigen spüren. Manches entbehren und doch alles haben. Manche nennen es Christsein, manche auch „in Christus sein“.
In diesem Sinne lassen Sie uns Gottesdienst feiern. Schön, dass Sie mit dabei sind – an vielen Orten, in vielen Häusern, zu unterschiedlichen Zeiten. Wenn Sie mögen, schauen Sie an Ihrem Gottesdienstplatz für einen Moment ins Kerzenlicht. Setzen Sie sich dazu gerne achtsam aufrecht hin. Kommen Sie in Kontakt mit Ihrem Atem, wie er kommt und geht. Seien Sie ganz bei sich selbst und in der Gegenwart des lebendigen Gottes. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit – miteinander verbunden und mit Christus im Bunde.
Lied: Stimmen Sie in den Osterjubel nach EG 112 ein, lauthals am Fenster, leise im Kerzenschein oder stimmlos gemurmelt. Wie Sie mögen. Lassen Sie so oder so Christus in sich einsprechen.
Auf, auf mein Herz, mit Freuden, / nimm wahr, was heut geschicht; / wie kommt nach großem Leiden / nun ein so großes Licht! / Mein Heiland war gelegt, / da wo man uns hinträgt, / wenn von uns unser Geist / gen Himmel ist gereist.
Er war ins Grab gesenket, / der Feind trieb groß Geschrei; / eh er’s vermeint und denket, / ist Christus wieder frei / und ruft Viktoria, / schwingt fröhlich hier und da / sein Fähnlein als ein Held, / der Feld und Mut behält.
Das ist mir anzuschauen / ein rechtes Freudenspiel, / nun soll mir nicht mehr grauen / vor allem, was mir will / entnehmen meinen Mut / zusamt dem edlen Gut, / so mir durch Jesus Christ / aus Lieb erworben ist.
Lesung Evangelium nach Johannes im 15. Kapitel
Christus spricht: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. / Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. / Ihr seid schon rein um meines Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
Bleibt in mir und ich in euch. / Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. / Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.
Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
Herr, segne dieses Wort an uns, dass es uns lenke und leite in unserem Glauben.
Gelobt seist Du in Ewigkeit. Amen.
Gedanken-Impuls
Nach unruhiger Zeltnacht aufwachen im Weinfeld.
Strahlende Sonne, flutendes Licht.
Lustwandeln, schauen & staunen.
Die Grünkraft spüren in den Reben…
und auch in mir.
Sich recken und strecken.
Wachsen & Werden.
Halt suchen und finden.
Und Frucht bringen zu seiner Zeit.
An den Reben die Trauben.
Und durch mich? Und um mich herum?
An diesem Morgen auf der Via Tolosana…
Wortlos die sieben Sachen packen.
Ungefrühstückt aufbrechen.
Vom Strahlen im Herzen erquickt.
Christus in mir und ich in ihm.
Dem Tagesziel entgegen.
Aufgabe: eine rote Weintraube verkosten
Vielleicht haben Sie rote Weintrauben im Haus oder Sie besorgen sich in den nächsten Tagen eine Traube. Schneiden Sie behutsam eine einzelne Frucht des Weinstocks von der Rebe. Reinigen Sie die Traube und nehmen Sie sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Betrachten Sie achtsam.
Wenn die Zeit gekommen ist, schließen Sie die Augen und führen Sie die Weintraube zum Mund. Verkosten Sie diese Frucht des Weinstocks, indem Sie sie zum Platzen bringen, das Fruchtfleisch schmecken, den Fruchtsaft auf der Zunge verkosten. Wie geht es Ihnen damit? Zu sauer, weil die Frucht noch nicht reif genug? Wunderbar süß – eine wahre Gaumenfreude?
Verweilen Sie einen Moment mit der Weintraube im Mund, mit dem Geschmack auf der Zunge. Wenn Sie mögen, halten Sie einen Moment inne und verfolgen Sie dann die Traube im Abwärtsgang durch die Speiseröhre.
Nachgehende Gedanken: Wo spüre ich in diesen Tagen Grünkraft in mir? Oder auch die Süße des Lebens? Was stößt mir sauer auf? Wobei brauche ich Christus in mir, dass er mich nährt und ranken lässt – auf dass ich am Ende nicht einknicke, sondern stark genug bin für gute Frucht? Was könnte das im übertragenen Sinne bei mir / für mich sein?
Schließen Sie Ihre Gedanken ab, indem Sie Christus laut oder leise in sich sprechen lassen: Mein lieber/ meine liebe
[…]! Ich bin Dein Weinstock, Du bist die Rebe. Wenn Du an mir bleibst und ich in Dir, wirst Du viel Frucht bringen.
Gebet – nach Jörg Zink
Herr Jesus Christus, in dir sein, das ist alles, was ich mir erbitte und brauche – heute, in der nächsten Zeit bis in Ewigkeit. / Du bist, der mich wandelt und alles neu macht. / Du belebst, was verdorrt. Du weckst vom Tode auf, was und wer danieder liegt. / Ich schließe meine leiblichen Augen. / Öffne Du mir die Augen des Herzens. Durchströme mich in Deiner Gegenwart.
Ich vertraue mich Dir an. / Lass mich an Dir bleiben wie die Rebe am Weinstock. / Ich brauche nicht zu reden, damit Du mich hörst. / Ich brauche Dich nicht zu erinnern, was in dieser Welt geschieht. Du weißt doch längst, wo wir Deine Hilfe brauchen. / Ich möchte für Dich bereit sein. Mach Du selbst mich bereit für Dich und Deine Grünkraft in mir.
Stellvertretend möchte ich schweigen für meine Lieben und für meine speziellen Anliegen, die ich Dir anvertraue. Mit allen Sinnen und Gedanken erwarte ich Dich, bis Du da bist …
[Stille]
Vaterunser
Im kindlichen Vertrauen beten wir mit Jesus zu seinem Vater:
Vaterunser im Himmel…
Segen
Herr, segne mich und behüte mich. / Herr lasse dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig. /
Herr, erhebe dein Angesicht auf mich und schenke mir deinen Frieden (+)
Amen.
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