Andacht am Gründonnerstag – 1. April 2021
Liebe Gemeinde,
für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag haben wir (Pastor Rudolph und der KV) wieder jeweils einen Audio-Gottesdienst „für zuhause“ produziert. Wir hoffen auch diesmal wieder auf positive Resonanz.
Ihnen, Ihren Familien und Ihren Lieben in der Nähe und Ferne ein gesegntes Osterfest! Herzliche Grüße, Ihr Kirchenvorstand Calberlah
Das Skript zu dem Audio-Gottesdienst können sie auch als PDF-Datei herunterladen (oder mitnehmen in Papierform aus der Andacht-To-Go-Box unter dem Schaukasten an der Kirche).
Instrumentalmusik zur Einstimmung
Begrüßung:
Im Namen des Kirchenvorstandes grüßen wir Sie herzlich und wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit zuhause mit der CD im CD-Player oder auf unserer Homepage zu Besuch vor Ihrem PC.
Aus Infektionsschutzgründen haben wir die Präsenzgottesdienste abgesagt. Jetzt sind wir gefragt und eingeladen, es in uns und bei uns Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern werden zu lassen.
Der Altar in unserer Christus-Kirche ist heute eingedeckt mit den beiden brennenden Altarkerzen, mit dem Abendmahlskelch und der Patene, auf der Oblaten liegen.
Wenn Sie mögen, halten Sie bei sich zuhause doch auch einen kleinen Teller mit einem Stück Brot bereit oder legen Sie die Oblate zurecht, die wir Ihnen mitgegeben haben aus dem Osterpaket in der Mitnehm-Box. Zünden Sie gerne eine Kerze an und setzen Sie sich bequem hin. Schützen Sie am besten Ihre persönliche Gottesdienstzeit, indem Sie das Handy ausstellen, die Klingel abstellen und ggf. lieben Menschen in Ihrer Wohnung Bescheid geben, dass Sie für eine Weile zum Gottesdienst gegangen sind.
Andacht halten am Gründonnerstag – an vielen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, allein oder in kleiner Runde. Wie auch immer: In Christus sind und bleiben wir verbunden, heißen ihn in unserer Mitte und in unserem Herzen willkommen.
Das Leitwort für den heutigen Tag stammt aus Psalm 111:
ER hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR!
In diesem Sinne wollen wir IHN zu seinem Gedächtnis BEI UNS einstiften lassen. ER in uns und wir in IHM.
Wir verweilen in IHM im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Wir beten:
Du bist da, Christus, wenn meine Kraft müde wird und meinem Mut der Atem ausgeht.
Du bist da, Gott, wenn ich unruhig werde und mich verloren fühle.
Du bist da, wenn mir die Freude eintrocknet und mein Vertrauen ins Stolpern gerät.
Du bist da, wenn ich Dich in Zweifel ziehe und mir alles fraglich wird.
Ich muss nicht stark sein und alles im Griff haben.
Du bist da.
Du bist der Gebende.
Mit leeren Händen darf ich kommen.
Diese Tage sind schwer.
Körper und Seele sind schwer.
Aber Du bist an meiner Seite
voller Güte und voller Verstehen.
Bei Dir finde ich Ruhe und Frieden.
Du bist da, Gott.
Dein Heilwort richtet mich auf.
Dir anvertraue ich mich.
Amen.
Tagesevangelium aus Mt 26, 17-30
Wir hören aus dem Matthäus-Evangelium im 26. Kapitel die Erzählung vom Abschiedsmahl Jesu mit seinen Jüngern.
Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? Er sprach: Geht in hin die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe, ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm.
Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln zu ihm zu sagen: Herr, bin ich’s? Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schlüssel taucht, der wird mich verraten. Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht. Doch wehe dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich’s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es.
Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot und dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet und esset, das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus: das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.
Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus zum Ölberg.
Gedankenimpulse
Wir haben für Sie zwei Gedankenimpulse vorbereitet, nach denen wir jeweils etwas Zeit lassen, dass Sie Ihren Gedanken nachhängen können, wenn Sie mögen.
Jesus bleibt souverän und freundlich zugewandt! Dem Verräter schaut er ins Gesicht und bestätigt ihm, dass es wohl so kommen werde, wie er fragt. Jesus belässt den Verfluchten am Tisch der Seinen. So hat einer in dieser Runde die Vergebung besonders nötig und er empfängt wie alle den Kelch des Heils.
Leitfragen dazu: Wo bedrückt Sie Gedankenschwere und verquerer Handlungen schwere Last? Was hängt Ihnen vielleicht nach? Wovor scheue ich zurück?
Verweilen Sie einen Moment in der Stille und überlegen Sie dazu, wenn Sie mögen
„Mein Leib für euch gegeben“. Für all die Vielen in der weltweiten Christenheit. Für die Glaubensstarken und die Zweifelnden. Für die Hitzköpfe und die bangen Seelen. Für die, die lange nicht mehr im Hause des Herrn gewesen sind, und für die, die sich eng zur Ortsgemeinde zugehörig fühlen. Sein Leib: sein Leben, seine Leidenschaft. Schmecken und sehen, wie freundlich der Herr ist! Vorgeschmack auf das große Festmahl am Ende der Zeit.
Leitfragen dazu: Wie lange ist es her, dass ich zuletzt Abendmahl gefeiert habe? Wie lange mag es dauern, bis wir es im Gottesdienst zusammen feiern können? Was fehlt mir seit Beginn der Pandemie? Was wünsche ich mir? Wie könnte es gehen, wenn Christus ganz speziell für mich sich naht, mich seine Freundlichkeit schmecken lässt?
Verweilen Sie einen Moment in der Stille, wenn Sie mögen
Einladung zum Abendmahl
Wir laden Sie zum Heiligen Abendmahl ein. Sie können es daheim feiern. Es entspricht der altkirchlichen Tradition der Hausgottesdienste unter der Leitung der Hausväter oder Hausmütter. Wir werden Sie dazu anleiten…
Zunächst hören Sie zur Einstimmung das Lied „Wir sind zum Mahl geladen“ – nach der Melodie des Adventsliedes „Wie soll ich dich empfangen“.
Wenn Sie mitsingen möchten, finden Sie das Lied im Ev. Gesangbuch unter Nr. 570, Strophen 1. 3. 4. Den Text haben wir außerdem in dem Textblatt für Gründonnerstag abgedruckt und in die Online-Fassung auf der Homepage aufgenommen.
1. Wir sind zum Mahl geladen. / Der Herr ruft uns zu Tisch, / wie einstmals seine Freunde / zu Wein und Brot und Fisch. / Er ruft uns Menschen alle, / er zieht die Grenze nicht. / Denn die im Dunkeln leben, / holt er zu sich ins Licht.
3. Dass wir gemeinsam essen, / heißt, dass uns nichts mehr trennt, / dass einer sich zum andern / und so zum Herrn bekennt. / Sein Leben und sein Lieben / ist der Gemeinschaft Kern; / Gemeinschaft ist das Leben. / Wir sind der Leib des Herrn.
4. Der Herr weist uns die Orte / im neuen Leben an. / Dort bricht durch uns der Friede, / der allen gilt, sich Bahn. Die Zukunft steht uns offen / bei Brot und Wein und Fisch. / Der Herr, dem wir heut danken, deckt morgen auch den Tisch.
Geheimnis des Glaubens: Christus in, mit und unter dem Brot / in, mit und unter der Oblate. Christus selbst lädt uns ein und teilt sich aus.
Wir haben den ganzen Christus im Brot, wie schon Martin Luther den evangelischen Christen in der Diaspora zu verstehen gab, wenn sie in einer (altgläubigen) Messfeier nur unter einer Gestalt das Abendmahl empfangen konnten.
Bitte nehmen Sie die Oblate aus der durchsichtigen Tüte heraus, halten Sie die Oblate einen Moment in der Hand und betrachten sie: kreisrund, hauchdünn, mit dem gekreuzigten Christus, als Blindprägung eingedruckt ist. Sofern Sie keine Oblate zur Hand haben, schneiden Sie sich ein Stück helles Brot zurecht und legen es vor sich auf einen kleinen Teller.
Die kleine Liturgie beginnt mit dem Vorbereitungsgebet, es folgen die Einsetzungsworte über der Oblate oder dem Brotstück.
Danach lassen wir einen kleinen Moment Zeit, währenddessen können Sie über Ihrer Oblate oder Ihrem Brot in der linken Hand mit der rechten Hand ein Kreuz zeichnen.
Dazu können Sie Ihren Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand so zusammenführen, als wollten Sie einen Stift halten.
Führen Sie sodann die Oblate zum Mund und empfangen Sie Christus, Brot des Lebens, in Ihrer Oblate, in Ihrem Stück Brot.
Lassen Sie uns mit der häuslichen Abendmahlsfeier beginnen.
Wir beten:
Herr Jesus Christus, es ist so geheimnisvoll, aber auch so wunderbar,
dass Du uns hier und jetzt in der Oblate nahekommst.
Du erfüllst uns mit Deiner Gegenwart und machst uns heil.
Lass uns Deine Freundlichkeit schmecken und sehen.
Verbinde uns auch untereinander,
die wir an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten
Dein Abendmahl feiern.
[Einsetzungswort]
Unser Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten wurde, nahm er das Brot, dankte und gab es seinen Jüngern und sprach:
Nehmet hin und esset. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. [es folgt das Kreuzzeichen über Oblate / Brot]
[Lobpreis]
Groß ist das Geheimnis des Glaubens!
Deinen Tod, o Herr, verkünden wir,
deine Auferstehung preisen wir,
bis Du kommst in Herrlichkeit. Amen.
[Spendeformel]
Empfangt das Brot des Lebens.
Nimm hin und iss.
Christus für Dich.
[Oblate zu sich nehmen, etwas Zeit lassen]
Das stärke und bewahre Dich allewege allezeit.
Amen.
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.
Herr Jesus Christus, was ich mit dem Munde genossen, lass mich mit dem Herzen bewahren, dass es mich stärke auf meinen Wegen und mich im Glauben erhalte.
Amen.
Wir laden sie ein, einen Moment in der Stille zu verweilen und dem Abendmahl nachzuspüren.
Lasst uns im Kerzenschein beten und mit Gott sprechen wie zu einem guten Freund.
Herr, ich schaue in die Kerzenflamme
und denke an meine Lieben.
Dein Licht erleuchte sie.
Deine Liebe nähre sie.
Deine Wärme umärmele sie.
Ich gehe nun heim oder stehe auf.
Die Kerze leuchtet weiter.
So überlasse ich Dir in Deinem Licht alles,
was mich freut und sorgt.
Du bist da. Du bleibst an meiner / unserer Seite…
heut am Gründonnerstag, morgen am Karfreitag und an Ostern.
Das ist meines /unseres Herzens Freude,
Dich zu loben mit fröhlichem Mund!
Nun geht in diesen Abend und in die kommenden Tage im Frieden des Herrn.
Der Herr, segne dich und behüte dich.
Der Herr, lass sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden [+].
Amen.
Glockengeläut der Christus-Kirche Calberlah