Gottesdienst für den letzten Sonntag nach Epiphanias – 31. 01. 2021
Unser zweiter Audio-Gottesdienst
Liebe Gemeinde,
Corona hat uns weiterhin voll im Griff. Wir können immer noch keinen Gottesdienst in der Kirche feiern und wir befinden uns noch mindestens bis Mitte Februar im Lockdown. Wie es danach weitergeht ist ungewiss.
Der Kirchenvorstand mit unserem Vertretungspastor Dieter Rudolph hat deshalb, so quasi als kleinen Ersatz, wieder einen Audio-Gottesdienst „für zuhause“ produziert und stellt Ihnen diesen hiermit zur Verfügung. Wir hoffen, dass er ihre Zustimmung findet. Vielleicht verbringen Sie diesen Sonntag alleine oder im engsten Familienkreis und können diesen kleinen Gottesdienst feiern. Gelesen wird er von unseren Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern. Und auch hier gilt: Erkennen Sie unsere Stimmen?
Wir wünschen Ihnen alles Gute und vor allem Gottes wärmenden Segen. Bleiben Sie behütet.
Herzliche Grüße, Ihr Kirchenvorstand Calberlah
Das Skript zu dem Audio-Gottesdienst können sie auch als PDF-Datei herunterladen.
Orgelmusik zum Eingang
Anrufung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des HeiligenGeistes. Amen
Begrüßung
Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit geht auf über dir!
Mit diesem Leitwort für den heutigen Gottesdienst aus dem Buch Jesaja im 60. Kapitel grüße ich Sie zu unserem Audio-Gottesdienst / Mitnehm-Gottesdienst. Schön, dass Sie sich zu unserer Verteilbox aufgemacht haben oder uns hier auf der Internetseite besuchen.
Gottesdienst feiern, miteinander verbunden – an vielen Orten, in vielen Häusern, unter Gottes weitem Winterhimmel, was für ein Geschenk und eine wunderbare Möglichkeit in Pandemiezeiten mit all den Beschränkungen und Abstandsgeboten. Wir suchen Mittel und Wege, Gott in unserer Mitte zu begrüßen. Wir lassen uns von ihm willkommen heißen, wo auch immer und wann auch immer Sie diesen Gottesdiensten in Händen halten, vor Augen haben. Erleuchtet vom Licht Gottes, ganz licht und hinein in die Vorwärtsbewegung! Wenn Sie mögen, zünden Sie vor sich eine Kerze an und schauen Sie einen Moment ins Kerzenlicht
[Geräusch vom Entzünden einer Kerze ist zu hören, danach kurze Pause]
Ich wünsche uns eine gute Gottesdienstzeit!
Lied
Unser erstes Lied vom Wandeln im Licht: Wohl denen, die da wandeln – in den Gesangbüchern die Nr. 295. Wenn Sie mögen, stimmen Sie laut oder leise mit ein
1. Wohl denen, die da wandeln von Gott in Heiligkeit, / nach seinem Worte handeln und leben allezeit; /
die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugnis halten, / sind stets bei ihm in Gnad.
2. Von Herzensgrund ich spreche: dir sei Dank allezeit, / weil du mich lehrst die Rechte deiner Gerechtigkeit. /
Die Gnad auch ferner mir gewähr; ich will dein Reichte halten, / verlass mich nimmermehr.
3. Mein Herz hängt treu und feste / an dem, was dein Wort lehrt. Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden werde. /
Wenn du mich leitest, treuer Gott, / so kann ich richtig laufen den Weg deiner Gebot.
4. Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich, / soweit der Himmel gehet, der stets beweget sich; /
dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit gleichwie der Grund der Erden, / durch deine Hand bereit.
Gebet
Lasst uns zusammen beten. Wenn Sie mögen, legen Sie Ihre Hände ineinander oder heben Sie nach oben geöffnet auf Schulterhöhe himmelwärts:
Guter Gott, lieber Vater im Himmel!
Dich loben wir, Dich preisen wir. Dein Licht über uns macht uns lebendig. Was zwielichtig, klart auf. Wer zur Nacht noch geweint, stimmt froh mit ein. Mit allem, was uns in diesen Tagen und Wochen bewegt, uns freut, auf uns lastet, kommen wir zu Dir. Bei Dir sind wir geborgen. Sammle Du selbst unsere Gedanken zu Dir hin.
Sprich Dich ein in unsere Worte. Sprich Dich ein in unser Hören. Sprich Dich ein in unsere Herzen. Das bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und lenkt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Lesung Mt-Evangelium Kap. 17, 1-9
Hört das Evangelium für den letzten Sonntag nach Epipanias, in der uns Jesus zu erkennen gegeben wird, wer er für uns ist, was er für uns sein will, wie er uns aufstehen lässt gegen alles, was blendet und niederdrückt.
Und er wurde verklärt vor ihnen und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Und siehe: da erschienen ihnen Mose und Elia, die redeten mit ihm. Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine.
Als er noch so redete, siehe: da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe: eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!
Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht!
Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis de Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Gott segne dieses Wort an uns, nachdem der Menschensohn von den Toten auferstanden ist und uns allewege allezeit nahe ist. Amen.
Predigt von Susanne Berger
Liebe Gemeinde!
„Ich war dabei. Ich habe es selbst erlebt!“ So beginnt einer einen neuen Abschnitt in seinem Brief. Es ist ihm wichtig, dass er Augenzeuge gewesen ist von etwas Großem. Das trägt ihn bis heute.
Derjenige, der so schreibt, ist der Apostel Petrus, bzw. einer, der in seinem Namen spricht. Was er miterlebt hat, ist die Verklärung Jesu, als Petrus, Jakobus und Johannes mit ihrem Meister auf einen hohen Berg gestiegen waren und aus der Wolke Gottes Stimme hörten: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“
Sie hörten und sahen, dass Jesus, den sie doch gut kannten, mit dem sie täglich Umgang hatten, mehr war als nur ein Mensch: Er war Gottes Sohn. Gottes Gegenwart wurde in Jesus greifbar. Aus dieser Erinnerung lebt Petrus, aus ihr speist sich sein Glaube.
Für den Apostel ist der Glaube zusammengefasst im prophephtischen Wort, das er in der Bibel findet. An ihm macht er sich fest. Wie ein Schiff mit Tauen an einem Poller festgezurrt wird, so macht Petrus sein Lebensschiff am Wort der Bibel fest. Im 1. Petrus-Brief steht:
„Umso fester haben wir das prophephtische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“
Petrus empfindet, dass er im Düsteren wohnt, an einem dunklen Ort. Er fühlt sich nicht wohl in dieser Welt, sondern erlebt sie als feindlich. Aber er hat eine Hoffnung: Das Licht wird sich durchsetzen, das Licht, das auf Jesu Gesicht lag, als er verklärt wurde.
Der Morgenstern wird es ankündigen und wird aufgehen in unseren Herzen, so hofft es Petrus. Wir singen gleich „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ – ein bekanntes Lied in der Epiphanias-Zeit. Und mit dem Morgenstern meinen wir Jesus, den menschgewordenen Sohn Gottes, der zu uns gekommen ist.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft greifen ineinander und verbinden sich im Brief des Petrus. Die Erinnerung, das, was wir mit Gott erlebt haben, macht uns stark für das Heute und Morgen. Da ist zum einen das, was wir selbst, jede und jeder von uns, schon mit Gott erfahren haben.
Vielleicht war es, dass Gott an unserer Seite ging und da war, als es dunkel um uns war und wir nicht wussten, wie es weitergehen sollte. Da ist zum anderen auch das, was andere vor uns mit Gott erlebt haben.
Zum Beispiel Dietrich Bonhoeffer, der sich zweifelnd fragt: Wer bin ich? Der hin- und herschwankt zwischen Verzweiflung und Gelassenheit, zwischen Zorn und Ohnmacht und doch nicht klar sehen kann, wer er ist. Am Schluss legt er das, was er von sich kennt und auch alles andere in Gottes Hände und sagt: „Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott.“ In diesen Worten mögen wir uns wiederfinden und sie uns ausleihen, um unsere Erfahrungen mit Gott in eine Form zu gießen.
Als Christen sind wir nicht allein unterwegs auf unserem Weg durchs Leben. Andere gehen mit uns, wir gehören in eine Gemeinschaft. Es gab schon Christinnen und Christen vor uns, an die wir anknüpfen können. Andere sind mit uns gemeinsam unterwegs. Und es wird wieder welche geben, die nach uns kommen, und das Wort Gottes weitertragen in eine neue Zeit, die nicht mehr unsere ist.
Den Glauben kann keiner allein leben. Er braucht den Trost und die Hoffnung seiner Geschwister. Wir Protestanten neigen dazu, die Beziehung des einzelnen zu Gott zu betonen, und es gibt viele,die sagen: Gott bin ich am nächsten, wenn ich allein durch den Wald gehe oder einen Spaziergang am Meer mache.
„Ja und nein“, erwidere ich darauf. Ich kenne auch diese Momente der Stille in der Natur, der besonderen Atmosphäre, aber das ist nicht alles. Meine eigene Erfahrung mit Gott braucht als Pendant die Gemeinschaft: zum Singen sowieso, aber auch zum Beten, zum Hören und zum Bekennen des Glaubens. Und wenn mein eigener Glaube mir manchmal klein und zerbrechlicher scheint, tut es mir gut, wenn andere mich mit ihrem Glauben stärken.
Darum fehlt uns im Moment allen der gemeinsame Gottesdienst vor Ort so sehr – und wir hoffen, mit diesem Audio-Gottesdienst einen kleinen Beitrag zu leisten, dass Sie und wir ein Stück dieser altbekannten Gemeinschaft erleben, sei es, indem wir die Augen schließen und den vertrauten Stimmen lauschen.
Und was wären wir ohne die Geschichten mit Gott, die andere vor uns erlebt und aufgeschrieben haben? In der Bibel, im „prophephtischen Wort“, wie Petrus es in seinem Brief nennt, finden wir viele Geschichten, die uns stärken und Hoffnung geben können.
Jede und jeder hat wohl so seine Lieblingsgeschichten, und es ist spannend, sich darüber auszutauschen, welche das sind. Welche Geschichte fällt Ihnen ein, die Ihnen besonders lieb ist?
[Zeit für eigene Reflexion, je nach Belieben und Bedürfnis]
Eine Geschichte, die ich sehr mag, ist die von der Heilung des blinden Bartimäus. Mich fasziniert, dass der Blinde nicht locker lässt, sondern immer weiter schreit: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner.“ Endlich hört Jesus ihn und ruft ihn zu sich.Er stellt ihm die Frage: „Was willst du, dass ich für dich tun soll?“
Der Blinde muss es selbst noch einmal sagen, Jesus will es von ihm hören. Und er antwortet: „Rabbuni, dass ich sehend werde.“ Da kann der Blinde auf einmal sehen. – Es gibt eine Kinderbibel, in der Bartimäus mit weit aufgerissenen Augen gemalt ist. Weit aufgerissene Augen, die zum ersten Mal alles um sich herum sehen – ein Ausdruck großen Erstaunens liegt auf seinem Gesicht. Ich kann mir, wenn ich dieses Bild sehe, vorstellen, wie es ist, plötzlich alles, was vorher im Dunkel lag, mit eigenen Augen zusehen.
Manchmal sind es auch einzelne Verse, die uns begleiten und wichtig sind. Vielleicht der Konfirmationsspruch oder der Vers, den wir uns zur Taufe unserer Kinder ausgesucht haben. Sie können zum Wegweiser werden, an dem wir uns immer wieder neu orientieren.
Als mein Vater eine schwere Operation vor sich hatte, blätterte ich morgens das Kalenderblatt um und fand folgenden Vers aus Psalm 40: „Wie glücklich ist, wer ganz auf den Herrn vertraut.“ Als dann die Nachricht kam, die Operation wurde gut überstanden, warf ich einen weiteren Blick auf den Kalender – ich musste dankbar lächeln.
„Die Hand unseres Gottes ist zum Besten über allen, die ihn suchen“ (Esra 8,22) war z.B. mein Konfirmationsspruch. Immer mal wieder kam und kommt er mir in den Sinn. Aber als mein Vater vor vielen Jahren starb, gab mir mein Glaube so viel Kraft mit der Situation fertig zu werden, dass ich oft an diesen Konfirmationsspruch denken musste. „Die Hand unseres Gottes ist zum Besten über allen, die ihn suchen“ – ich denke, ohne die Suche nach Gott und dem Glauben daran, dass mein Vater nun gut aufgehoben ist, hätte ich diese Zeit nicht so gut überstanden.
Manchmal geraten diese Sprüche in den Hintergrund und beschäftigen uns über längere Zeit nicht, dann aber sind sie wieder präsent und sprechen zu uns. Das prophetische Wort ist ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, schreibt Petrus. Das Licht bricht durch das Dunkel hindurch, und mit dem Licht kommt Gott in unsere Welt hinein. Damit wird das, was uns tagtäglich umgibt, durchscheinend für Gott.
Wie kann das geschehen? Wo Menschen einander begegnen und sich helfen. Ich las von einem Seelsorger im Altenheim, der einer demenzkranken Frau Lieder aus dem Gesangbuch vorsingt in der Hoffnung, sie damit zu erreichen und in Tiefen vorzudringen, die noch nicht verschüttet sind. Ihre Kinder haben ihm erzählt, dass sie viele Lieder auswendig kennt – oder zumindest kannte.
Aber die Frau reagiert nicht, nicht beim ersten, nicht beim zweiten, nicht beim dritten Lied. Er will schon aufgeben, aber probiert es noch ein letztes Mal. Plötzlich, beim vierten Lied, hört er sie mitsummen. Er hat ihr mit seinem Lied eine Hand hinstrecken können, die sie ergreift. Man kann auch sagen: Er ist für sie zum Engel geworden, zu einem Boten von Gott. Durch ihn fällt ein Lichtstrahl in ihre Dunkelheit.
Gottes Licht erreicht uns im Heute und erinnert uns daran, dass andere lange vor uns sein Leuchten gesehen haben. Das lässt uns weitergehen in die Zukunft und uns ausstrecken nach dem Morgenstern, nach Christus, der unsere Welt verändern und neu machen will. „Der Morgenstern wird aufgehen in euren Herzen“, sagt Petrus im Brief an seine Gemeinde. Das ruft er auch uns zu. In der Epiphanias-Zeit erahnen wir einen Vorschein von dem Licht, das uns eines Tages ganz erfüllen wird. Wir kommen aus dem Licht und gehen hinein in das Licht. So schließt sich der Kreis unseres Lebens und ist aufgehoben bei Gott.
Zum Geleit möchte ich Ihnen das Lied vom „Morgenstern“ mitgeben, wie eingangs abgedruckt. Vielleicht mögen Sie es sich noch einmal durchlesen und an einzelnen Formulierungen verweilen…
Moment der Stille – Ansage Dieter Rudolph
mit achtsamem Ein- und Ausatmen, gerne auch mit geschlossenen Augenund im achtsam den Sitz vorne auf der Stuhlkante, das Becken nach vornegekippt, die Kopfkrone zum Himmel gewandt! Sich für einen Moment imLicht Gottes einfinden, das über uns aufleuchtet, uns licht macht -im Herzen, auf den Wangen, an der Kopfkrone, in der Fußwölbung …
Lied
Wir hören den Epiphanias-Choral Wie schön leuchtet der Morgenstern. Gesungen von Sigrid Hilleke und Susanne Berger. Wenn Sie mitsingen möchten, herzlich gerne – sei es laut, leise oder stimmlos.
1. Wie schön leuchtet der Morgenstern / voll Gnad und Wahrheit von dem herrn, / die süße Wurzel Jesse. /
Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm, / mein König und mein Bräutigam, / hast mir mein Herz besessen; /
lieblich, freundlich, / schön und herrlich, groß und ehrlich, / reich an Gaben, / hoch und sehr prächtig erhaben.
2. Ei, meine Perl, du werte Kron, / wahr‘ Gottes und Marien Sohn, / ein hochgeborner König! /
Mein Herz heißt dich ein Himmelsblum; / dein süßes Evangelium / ist lauter Milch und Honig. /
Ein, mein Blümlein, / Hosianna! / Himmlisch Manna, / das wir essen, / deiner kann ich nicht vergessen.
3. Gieß sehr tief in das Herz hinein, / du leuchtend Kleinod, / edler Stein, / mir deiner Liebe Flamme, /
dass ich, o Herr, ein Gliedmaß bleib / an deinem auserwählten Leib, / ein Zweig an deinem Stamme. /
Nach dir wallt mir / mein Gemüte, ewge Güte, bis es findet / dich, des Liebe mich entzündet.
4. Von Gott kommt mir ein Freudenschein, / wenn du mich mit den Augen dein / gar freundlich tust anblicken. /
Herr Jesu, du mein trautes Gut, / dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut [= Abendmahl] / mich innerlich erquicken. /
Nimm mich freundlich/ in dein Arme und erbarme dich in Gnaden; / auf dein Wort komm‘ ich geladen.
Dank & Fürbitte
Lasst uns zusammen beten und gemeinsam mit Gott reden. Ich bitte Sie, sich dazu wieder achtsam hinzusetzen, sich aufzurichten, Kopfkrone zum Himmel gewandt. Wenn Sie mögen, falten Sie Ihre Hände oder erheben Sie himmelwärts bis etwa Schulterhöhe. Atmen Sie einige Male entspannt ein und aus [Stille]. Sprechen Sie auch gerne laut oder leise mit, wenn Sie die Gebetsanliegen schriftlich vor sich haben.
Die Gebetsanliegen bekräftigen wir jeweils mit dem Gebetsruf: Herr, lasse Dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig!
Lasst uns gemeinsam zum Herrn rufen: Herr, lasse Dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig!
1. Guter Gott, lieber Vater im Himmel, hab Dank, dass wir auf diese Weise im Audio-Gottesdienst oder mit dem Mitnehmgottesdienst in der Hand Gottesdienst feiern können, Deine Gegenwart spüren und uns verbunden wissen mit lieben Menschen in der Liebe, im Glauben und in der Hoffnung. Erfülle uns mit Deinem guten Geist. Lenke unsere Herzen und Sinne. Gib unsrem Schritt den frischen Schwung und leite uns, dass wir richtig laufen können den Weg des Lebens in dir und mit dir.
Wir rufen zu Dir (kleine Pause, „chorisch“ atmen) Herr, lasse Dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig!
2. Wir bitten dich: nimm du uns mit wie die Jünger hinauf auf den Berg, wenn wir ganz mitgenommen sind durch Beschwer und Verunsicherung dieser Tage. Scheine du selbst in uns auf. Gib uns Weisheit und Kraft zu tun, was jetzt wichtig ist und du uns zur Aufgabe machst. Stärke unsere manchmal müden Hände und Knie alle Morgen frisch und neu.
Wir rufen zu Dir […]: Herr, lasse Dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig!
3. Überschatte uns mit deiner lichten Wolke, wenn wir uns so fixieren lassen auf das dunkle Gewölk der Pandemie-Nachrichten und der empfindlichen Bedrohung durch Infektion und Spätfolgen. Sprich Du dein erlösendes Wort, das uns erhebt – Dir zur Ehre, uns zum Besten, unseren Lieben und unserer Welt zum Besten.
Wir rufen zu Dir: Herr, lasse Dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig!
4. Glauben kann keiner für sich allein leben. Das spüren wir in diesen Wochen, da wir in St. Johannes Essenrode und in Christus Calberlah nicht zu Präsenzgottesdiensten zusammen kommen können. Um so mehr brauchen wir Dich und brauchen diese Gemeinschaft in Kraft des Heiligen Geistes zusammen mit den Brüdern und Schwestern im Glauben. Wir sehnen uns nach dem erhellenden Wort, nach der tröstlichen Geste, danach, auch Verzagtheit zu teilen, dass sie sich am Ende halbiert.
Wir rufen zu Dir […]: Herr, lasse Dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig!
5. Wir bitten Dich für alle, die in Krankenhäusern, Altenheimen und zuhause ihre Schutzbefohlenen und ihre Lieben pflegen. Wir bitten Dich auch für all die Menschen, die pandemiebedingt ihren Lieben nicht nahe sein können: keine Wange, die gestreichelt wird, keine Hand, die gedrückt wird, kein lieber Blick, der die Seele umschmeichelt.
Wir rufen zu Dir […]: Herr, lasse Dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig!
6. In der Stille sagen wir Dir, wen oder was wir Dir ans Herz legen wollen, Deinem Licht und Deiner Liebe anbefehlen…
[…]
Wir rufen zu Dir […]: Herr, lasse Dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig!
Vaterunser
Zusammen mit Jesus und im kindlichen Vertrauen lasst uns zu seinem Vater, zu unserem Vater im Himmel beten:
Vater unser im Himmel…
Segen
Empfangt den Segen unseres Gottes.
Wenn Sie mögen, erheben Sie sich, suchen einen sicheren Stand und öff nen sich innerlich und äußerlich. Sie können z.B. wieder die Arme himmelwärts heben, die Handflächen etwa auf Schulterhöhe und zum Empfang noch oben geöffnet. [Segensspruch: nach Antje Sabine Naegeli, Umarme mich…, S. 125]
Der mütterliche Gott berge dich in seinem Umarm,
wenn du dich verlassen und schutzlos fühlst.
Er lege seine tröstende Hand auf dich,
wenn du an dieser Welt leidest
an deinen Verletzungen oder an dir selbst.
Der dich liebt, der dich kennt und bei deinem Namen nennt,
erleuchte Dich und lasse dich Zeichen seiner lichten Nähe spüren.
Geh hin im Frieden des Herrn
Amen.
Zum Ausklang
Geläut der Christus-Kirche Calberlah