Gottesdienst zum Mitnehmen für Sonntag, 16. Mai 2021 – Exaudi von Diakonin Ortrun Vossen-Hengstmann
Liebe Leserinnen und Leser, Ihnen liegt die heutige Predigt zum Sonntag Exaudi vor, um mit Gott in Verbindung zu sein. Sie haben vielleicht, wie ich einen eigenen Platz, um mit Gott Andacht zu halten. Dazu gehören Bibel, Gesangbuch, Kreuz und Kerze. Nehmen Sie sich jetzt diese besondere Zeit mit Gott.
Hier einige Hinweise zu dem Gottesdienst, die hier aufgeführten Texte lesen Sie bitte aus Ihrer gewohnten Bibel, sowie dem Gesangbuch: Psalm: 27,1-14; Epistel: Ephesus 3,14-21; Evangelium: Johannis 16,5-15 und der Predigttext Johannes 7,37-39; Lieder aus EG: Wochenlied: 136, sowie 135 und 130.
Liebe Gemeinde, Nun lade ich Sie herzlich ein mit dem Wochenspruch: Johannes 12,32: Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.
Im Namen Gottes, des Vaters; des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Beten Sie: Gott im Himmel und auf Erden, dein Licht leuchte uns, dein Wort dringe in unser Herz. Schicke du uns deinen Heiligen Geist, der uns leitet. Sei du bei uns und lass uns bei dir sein, heute und alle Zeit. Amen.
Die Gnade mit euch und Friede von dem der ist, der da war und der da kommt. Amen
Liebe Gemeinde! Exaudi heißt erhöre. Gott möge die wartende Gemeinde, um die es auch geht und die zu Gott betet, erhören. Warten können ist für viele Menschen eine Herausforderung. Dabei müssen wir uns im Leben oft auf das Warten einstellen. Es fängt mit unserer Entstehung an und durchzieht unser ganzes Leben. Als Kind warten wir auf die vielen Feste im Jahr, weil es dann meist tolle Geschenke gibt. In der Schul- und Lehrzeit wird sich auf die Klassenarbeit, Klausur bzw. Prüfung vorbereitet und nach deren Abgabe, wird auf deren hoffentlich gutes Ergebnis gewartet. So gibt es etliche Zeiten, die uns zum Warten anhalten. Warten ist also immer eine Zwischenzeit, die ausgehalten werden muss. Dies gilt für die Gemeinde heute, wie damals bei den Jüngern. Sie erlebten Karfreitag, Ostern, Auferstehung, Jesu Himmelfahrt und warten auf den Tröster, den Heiligen Geist, der ihnen von Jesus versprochen wurde.
Heute am Sonntag Exaudi geht es ums Warten auf den heiligen Geist. Dazu ist uns ein Textabschnitt aus dem Evangelium des Johannes Kapitel 7, die Verse 37-39: „37Aber am letzten, dem höchsten Tag des Festes trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! 38Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. 39Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“
Gebet: Gott schenke uns seinen Geist um dies Wort zu verstehen und zu begreifen. Lass uns spüren was du uns damit sagen möchtest. Amen.
Zunächst ist fest zu halten es handelt sich um das Laubhüttenfest. An dem letzten Tag der Woche wurde besonders ausgelassen gefeiert. Bevor ich nun auf den Mittelteil eingehe, möchte ich kurz noch etwas zum Vers 39 und dem Heiligen Geist berichten. Werner de Boor schreibt in seiner Erklärung zu diesem Text über den Geist. Ihm ist klar der Geist Gottes ist zwar schon immer da, aber er konnte erst richtig in die Welt kommen, „als das ganze Heilshandeln Gottes in Jesus vollendet, als Jesus am Kreuz erhöht, von den Toten auferweckt und zu Gott aufgenommen war.“ Johannes hat dies in dem folgenden Begriff aufgenommen: „Verherrlichung“ auf.
Wenn Jesus hier sagt: „Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Nimmt er die Symbolik auf, die der Höhepunkt des Festes ausmacht. Dies beschreibt de Boor sehr präzise: „Die Priester holen aus dem Teich Siloah in goldenen Gefäßen Wasser und tun dies mit Wein in goldenen Schalen die am Altar angebracht sind. Dazu Tanzt und Jubelt das Volk.“ Wenn Jesus sich darauf bezieht, will er deutlich machen ich bin euer Heilsbrunnen und mit mir empfangt ihr Freude im Überfluss. Nehmt mich an, will Jesus deutlich machen und ihr werdet es spüren.
Jesus macht auch deutlich nicht nur für sich selbst, sondern „es werden Ströme lebendigen Wassers fließen“, d.h. auch Menschen, denen wir begegnen werden dies spüren, wenn wir Jesus angenommen haben. Durch den Heiligen Geist kann nun dies heilbringende Wasser fließen und andere zum Glauben an Jesus bringen. Dies ist unsere vorrangige Aufgabe. Glauben an den lebendigen Gott in die Welt zutragen, sowie Hoffnung und Freude zu verbreiten. Amen.
Der Friede Gottes welcher höher ist denn alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu. Amen.
Fürbitte Herr Gott, himmlischer Vater, wir bitten dich hilf uns, dass wir wieder lernen mehr auf einander zu hören, damit wir besser mit einander leben können. Wir wollen nicht länger in alten Vorurteilen leben; denn du gibst denen, die deinen Willen erkannt haben auch Mut, danach zu handeln. Du hast deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt, damit er zum Heiland für alle Menschen werde. In seinem Namen bitten wir für alle Verzagten und Verbitterten; für die Einsamen und Hoffnungslosen; für alle Schwachen und Kranken, schenke ihnen neuen Mut und Zuversicht. Wir bitten dich für unsere Gemeinde und für alle die in ihr Verantwortung tragen, erfülle sie mit deiner Weisheit und gib ihnen deinen Heiligen Geist, damit sie ihre Aufgaben gut erfüllen können. (Mögliches freies Gebet / Worte)
Vaterunser…. Amen.
Schlusslied 157 Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir lass mich nichts treiben, halt mich bei deiner Lehr. Herr lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit, dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.
Stellen Sie sich nun unter dem Segen des Herrn: Der Herr segne uns und behüte uns; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über uns und gebe uns seinen Frieden.
Bleiben Sie behütet und Gott befohlen. Ihre Ortrun Vossen-Hengstmann, Diakonin.
Gottesdienst zum Mitnehmen für Sonntag, 09.Mai 2021 – Rogate von Diakonin Ortrun Vossen-Hengstmann
Liebe Leserinnen und Leser der heutigen Predigt zum Sonntag Rogate, Sie haben vielleicht, wie ich einen eigenen Platz um mit Gott Andacht zu halten. Dazu gehören Bibel, Kreuz und Kerze. Nehmen Sie sich jetzt diese besondere Zeit mit Gott.
Hier einige Hinweise zu dem Gottesdienst, die hier aufgeführten Texte lesen Sie bitte aus Ihrer gewohnten Bibel, sowie dem Gesangbuch: Psalm: 95, 1-7; Epistel: 1.Timotheus 2, 1-6; Evangelium: Lukas 11,1-4 (5-13) und der Predigttext Daniel: 9, 4-5.16-19 Lieder aus EG: Wochenlied: 344, sowie 347 und 346.
Liebe Gemeinde, nun lade ich Sie herzlich ein mit dem Wochenspruch Psalm 66,20: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.
Im Namen Gottes, des Vaters; des Sohnes und des Heiligen Geistes. Lasset uns beten: Herr Gott, himmlischer Vater, wir haben das große Vorrecht, dass wir jederzeit und mit allem zu dir kommen dürfen. Vergib, dass wir uns so wenig Zeit nehmen. Oft fehlt uns die Ruhe. Oder wir sind müde. Oder aber wir meinen, unser Gebet sei doch vergeblich. Herr, lass nicht zu, dass wir uns vor dir rechtfertigen und entschuldigen wollen. Schenke uns neue Freude am Beten und Beharrlichkeit, es täglich zu tun. Herr sei du jetzt mit deinem Erbarmen bei uns. Amen
Die Gnade mit euch und Friede von dem der ist, der da war und der da kommt. Amen
Liebe Gemeinde! Rogate – heißt beten. Wie wichtig das Gebet ist, haben Menschen von Alters her gewusst. Es ist ein tiefes Bedürfnis der Menschen gewesen ihre Belange einem hören Wesen anzuvertrauen. Dies scheint in einer modernen Gesellschaft, wie der unseren verloren gegangen zu sein. Hast du eine Frage, kannst du Googeln. Aber dennoch ersetz es nicht die tiefen Fragen des Lebens. Biologisch gesehen ist alles klar: wir werden geboren, durchlaufen Kindheit, Jugend, werden Erwachsen und irgendwann sterben wir. Alles klar. Das war es. Oder doch nicht? Vielleicht ist da noch mehr?. Ja, es ist eben nicht alles zu Ende und unsere Fragen nach Gott haben ihre Berechtigung. Gott ist da, ganz real, ganz wirklich und wahrscheinlich stärker als mancher vermutet. Genau damit beschäftigt sich der Sonntag Rogate. Gottes Existenz ist offensichtlich, dass es eben viele Menschen gibt, die es gern verdrängen wollen. Und doch ist Gott da. Mitten unter uns. ER ist nur ein Gebet weit entfernt.
Genau das wusste Daniel – Predigttext Daniel 9,4-5.16-19 (lesen): Gebet: Gott schenke uns seinen Geist um dies Wort zu verstehen und zu begreifen. Lass uns spüren was du uns damit sagen möchtest. Amen.
Ich möchte mich im Wesentlichen auf den Vers 18 konzentrieren: Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.
Liegen, Knien oder Stehen sind Gebetshaltungen die Fritz Rienecker in seinem Lexikon zur Bibel sehr gut beschreibt. Egal in welcher körperlichen Haltung wir beten, ist die innere die entscheidende. Wir sollen vor Gott in Demut und ganzer Hingabe kommen. Nicht ein bisschen, er möchte das wir uns ganz in seine Hände begeben. Darin können wir uns ein Beispiel an Daniel nehmen. Er hat Gott ganz vertraut. Er vertraute Gott mehr, auch als es um sein Leben ging. Als er mit dem Tode bedroht wurde. Gott hat ihn gerettet. Deswegen ist dies Buch Daniel spanender als jeder Krimi und Sie sollten es mal ganz lesen. Gott hat mehr Möglichkeiten uns beizustehen als wir jemals ahnen können. Deshalb sollten wir mehr auf Gott hören und ihm vertrauen. Gott wartet sehnsüchtig auf uns. Er ist da und bereit zuzuhören. Manchen fällt es schwer frei zu beten, dann fangen Sie mit dem Vater unser an. Auch die Jünger hatten das Bedürfnis richtig zu beten. Darauf lehrte er ihnen das Vaterunser. Nachdem Gebet Jesu, sagen Sie ihm einfach das was Sie gern auch einen guten Freund sagen würden. Vergessen Sie auch nicht für andere zu beten und auch Gott zu Danken. Dazu hält uns Paulus an. Im 1.Timotheus 2,1 (Epistel) schreibt er: „So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung.“ Im 1. Thessalonicher schreibt Paulus im Kapitel 5 Vers 17: „Betet ohne Unterlass“ das heißt lasst die Verbindung zu Gott Nicht abreißen. Deswegen bekommen Sie heute von mir ein Stück Schnur, damit Sie da einen Erinnerungsknoten rein machen können. – Nicht vergessen zu beten und mit Gott in Verbindung zu bleiben.
Denn das Gebet ist und bleibt die wichtigste Grundlage für einen christlichen, gläubigen Menschen. Die Verbindung zu Gott darf, ja sie sollte nicht abreißen. Denn nur so ist es möglich Kraft und Hoffnung im Leben zu haben. Die Gewissheit zu spüren was mein Leben aus macht – die tiefe Liebe Gottes zu uns. Auch wenn es mal schwierig wird, so wie bei Daniel, er hielt an Gott fest und wurde in Todesnöten bewahrt.
Damit wir auch mit Daniel beten können: „Wir liegen, vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ Amen.
Der Friede Gottes welcher höher ist denn alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu. Amen.
Fürbitte: Herr Gott, himmlischer Vater, wir danken dir, dass wir dich kennen dürfen, zu dir beten und mit deiner Gegenwart rechen können. Egal wo Menschen dich anrufen und wann sie mit dir reden, du wirst sie hören. Herr, erbarme dich. Du hast uns eingeladen, mit dir zu reden über unsere Freuden und über unsere Sorgen, über alles was unser Herz bewegt. So wollen wir dir danken, dass du uns immer nahe bist und bitten dich für andere die dies nicht spüren können. Herr, erbarme dich. Manchmal leiden wir auch darunter, dass wir sowenig von deiner Macht in dieser Welt spüren und dass viele so leben als gäbe es dich nicht. Wir bitten dich, las deinen Heiligen Geist wehen, damit der Glaube an deinem Sohn nicht untergeht. Herr, erbarme dich. Wir bitten dich für deine Gemeinde, hier und überall; für alle, die dir dienen wollen und dabei merken wie schwach ihre Kraft und wie klein die Zahl der Christen ist. Schenke wieder Mut und Vertrauen in deine Kraft. Herr, erbarme dich. Wir bitten dich, Herr, für uns selbst. Halte uns in schweren Zeiten und dunklen Stunden bei dir fest, stärke unseren Glauben und nimm unsere Ängste. Herr, erbarme dich. Wir bitten dich, Herr, geh mit uns durch diesen Tag, die nächsten Tage und Wochen. Lass uns dies tun im Vertrauen, dass du bei uns bist und mach uns zu Botschafter deiner Liebe.
Vaterunser….
Schlusslied 157 Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir lass mich nichts treiben, halt mich bei deiner Lehr. Herr lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit, dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.
Stellen Sie sich nun unter dem Segen des Herrn:
Der Herr segne uns und behüte uns; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über uns und gebe uns seinen Frieden.
Bleiben Sie behütet und Gott befohlen. Ihre Ortrun Vossen-Hengstmann, Diakonin.
Gottesdienst für den Sonntag Kantate 2. Mai 2021 von Pastor Dieter Rudolph
Eine Kerze entzünden
Anrufung Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Begrüßung Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder! Mit diesem Leitwort aus 98. Psalm seien Sie herzlich willkommen geheißen am Sonntag Kantate. Der Name heißt übersetzt in aller prägnanten Kürze „Singt!“. Im Unterschied zum Brüllen oder Schreien ganz gelöst. Ins heitere Tönen gekommen. Unserem Gott lobsingen mit dem Psalm In diesem Sinne lassen Sie uns Gottesdienst feiern. Schön, dass Sie mit dabei sind – an vielen Orten, in vielen Häusern, zu unterschiedlichen Zeiten. Wenn Sie mögen, schauen Sie an Ihrem Gottesdienstplatz für einen Moment ins Kerzenlicht. Setzen Sie sich dazu gerne achtsam aufrecht hin. Kommen Sie in Kontakt mit Ihrem Atem, wie er kommt und geht. Seien Sie ganz bei sich selbst und in der Gegenwart des lebendigen Gottes. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit – miteinander verbunden und mit Christus selbst.
Lied: Stimmen Sie ein in den Klassiker der Freudengesänge, Text und Melodie von Martin Luther, im EG 341. (1) Nun freut euch, lieben Christen g’mein, / und lasst uns fröhlich springen, / dass wir getrost und all in ein / mit Lust und Liebe singen, / was Gott an uns gewendet hat / und seine süße Wundertat; / gar teu’r hat ers erworben. (4) Da jammert Gott in Ewigkeit / mein Elend übermaßen; / er dacht an sein Barmherzigkeit, / er wollt mir helfen lassen; / er wandt zu mir das Vaterherz, / es war bei ihm fürwahr kein Scherz, / er ließ‘s sein Bestes kosten. (5) Er sprach zu seinem lieben Sohn: / „Die Zeit ist hier zu erbarmen; / fahr hin, meins Herzens werte Kron‘ / und sei das Heil dem Armen / und hilf im aus der größten Not, / erwürg für ihn den bittern Tod / und lass ihn mit dir leben“. (7) Er (Christus) sprach zu mir: „Halt dich an mich, / es soll dir jetzt gelingen; / ich geb mich selber ganz für dich, / da will ich für dich ringen; / denn ich bin dein und du bist mein, / und wo ich bleib, da sollst du sein, / uns soll der Feind nicht scheiden!“
Psalmgebet – nach Psalm 98 vgl. EG 739 Singet dem herrn ein neues Lied; / singet dem Herrn, alle Welt! / Singet dem Herrn und lobet seinen Namen / und verkündet von Tag zu Tag sein Heil! / Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit; / unter allen Völkern von seinen Wundern! Der Himmel freue sich und die Erde sei fröhlich; / das Meer brause und was darinnen ist. / Das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist; / es sollen jauchzen alle Bäume im Walde / vor dem Herrn; denn er kommt, / denn er kommt, zu richten das Erdreich, / es auszurichten nach seiner Gerechtigkeit und Wahrheit. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, / wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit / bis in Ewigkeit. Amen
Lesung Evangelium nach dem Evangelisten Lukas im 19. Kapitel Als Jesus schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Mende der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weis doch deine Jünger zurecht! Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien… Herr, segne dieses Wort an uns. Gelobt seist Du in Ewigkeit. Amen.
Gedanken-Impuls Oh, let me be in that number, oh, when the saints go marching sing… Kleine Mutante des alten Gospels. Luther meinte mal: wenn du einen anstrengenden Tag hast und keine Zeit, bete doppelt. Es ließe sich gut auf das Singen zum Lobe Gottes übertragen: wenn dir danach überhaupt nicht ist, weil dir das Wasser bis zum Hals steht, der Sauerstoff zur Beatmung knapp wird, Arzthelfer/innen nicht mehr wissen, wie sie die zusätzliche Belastung durch Organisation von Impfterminen bewerkstelligen sollen, dann singe doppelt. Notfalls lass die Steine schreien. Bestenfalls stimme fröhlich ein mit den Feldern und jauchze mit den Bäumen.
Nach Luther ist der Glaube „eine verwegene Zuversicht“! Weiß er doch, dass es Gott jammert, wenn er uns im Elend sieht, und lässt es sich sein Bestes kosten. Die Menge im Ölberg am Abhang begreift, was sie in der Gesellschaft mit Jesus gesehen hat. In Ihrer Weisheit bringen sie es mit ihrem Gott zusammen, der Himmel und Erde gemacht hat. Dessen Herz für die Seinen munter schlägt: Luther dichtet im Schema der Liebeslyrik: jede Strophe zu sieben Versen und lässt Christus herzallerliebst zu den Seinen sprechen: „Ich bin dein und du bist mein / und wo ich bleib, da sollst du sein!“ Christus und wir – einfach unzertrennlich! Wunder gibt es immer wieder! Biblisch gesehen, sind „Wunder“ nicht nur die Geschehnisse, die Naturgesetze spektakulär außer Kraft setzen oder explosiv die Wände wackeln lassen. Manchmal ist Gott auch im Säuseln des Windes, ganz zart und ganz sanft, manchmal ist er Licht im Dunkeln, die zufliegende Kraft. In diesem Sinne kommt das Gotteslob im Lied EG 585 daher: Ich lobe meinen Gott – der mir den neuen Weg weist, damit ich handle; der mir mein Schweigen bricht, damit ich rede; der meine Tränen trocknet, dass ich lache; der meine Angst vertreibt, damit ich atme; der in mir jubelnd singt, damit ich schaffe – was mich heute so unendlich fordert bis an die Grenze meiner Kraft oder darüber hinaus?
Aufgabe / Gebet mit den fünf Fingern einer Hand Wenn Sie mögen, bezeichnen Sie mit einem Stift ihre Fingerkuppen mit den Buchstaben, wie auf dem Foto rechts zu sehen. Sie stehen für die Gebetsanliegen Lob – Dank – Bitte – Klage – Fürbitte. Ggf. umschließen Sie den jeweiligen Finger mit den Fingern der anderen Hand. Sie können sich die Kürzel auch merken und zB. unterwegs im Bus oder beim Einschlafen die Finger mit den Gebetsanliegen durchgehen. Nehmen Sie jetzt Ihre Gebetshaltung ein, die in diesem Moment stimmig ist. Konzentrieren Sie sich einen Moment auf die Kerze vor Ihnen. Wenn die Zeit gekommen ist, beginnen Sie Ihr Gebet: „Guter Gott, wir müssen mal wieder miteinander reden. Ich weiß Dich mit Deinem Vaterherz bei mir. Du hörst, wenn ich rufe. Ich lausche in die Stille Deiner Gegenwart und neige meines Herzensohr. Sprich Dich ein in mein Herz“. L – Ich lobe Dich, Herr, und freue mich über Deine Wunder in meinem Leben, in unserer Familie, in meiner aktuellen Situation. Du beflügelst, wo unsereins erlahmt. Du wandelst, wo sich etwas festgezurrt hast. Du kommst und lässt mich / uns aufstehen… (in der Stille bedenken, was gewesen, was sich wundersam gefügt hat, das Schwere tragbar gemacht, das Leichte zu genießen gegeben, das Unverhoffte geschehen lassen…) D – Ich danke Dir, Herr, für Deine Wohltaten und Dein Wohlwollen für mein/unser Wohlergehen. Ohne Dich wären wir nicht die, die wir heute sind, und nicht dort, bis wohin wir schon gekommen sind… (in der Stille bedenken, wofür ich Gott danken kann – im Blick auf mich selbst, auf meine Lieben, auf meine Arbeitsstelle, auf unsere Kirchengemeinde…) B – Ich bitte Dich, Herr, sei Du mit Deiner Kraft und Lebensfreude bei mir / bei uns. Wir schauen zu Dir auf. Du hilfst uns und uns IST geholfen. Wir warten auf Dich… (in der Stille bedenken, was aktuell beschwert, als Hypothek auf unserem Leben lastet, Tiefen und Untiefen auf unseren Wegen…) K – Ich klage Dir, Herr – Du weißt es längst, ehe ich es Dir sage, aber trotzdem: So schwer ist es auszuhalten, was mich/uns bedrückt, den Atem nimmt, die Zuversicht trübt, auch den Zweifel nährt und mich unsicher macht im Blick auf Dich… (in der Stille bedenken, was auf der Seele lastet, wo und wie wir Gott an dem eigenen Jammer Anteil geben wollen, uns ggf. von ihm vertreten lassen durch sein/unser unaussprechliches Seufzen…) F – Ich bitte Dich, Herr, für meine Lieben und für Menschen in Not, die ich Deinem Vaterherzen anvertraue. Bringe zurecht, bewahre und verwandle, auf dass wir und sie zusammen mit den Bäumen in die Hände klatschen mögen und mit den Feldern fröhlich sind, Deine Wunder besingen und auf Dich hoffen – Dir zur Ehre und der Welt zum Segen… (Stille)
Vaterunser Im kindlichen Vertrauen beten wir mit Jesus zu seinem Vater: Vaterunser im Himmel…
Segen Herr, segne mich und behüte mich. Herr lasse dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf mich und schenke mir deinen Frieden (+) Amen.
Gottesdienst für den Sonntag Jubilate 25. April 2021 von Pastor Dieter Rudolph
Eine Kerze entzünden
Anrufung Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Begrüßung Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur: das Alte ist vergangen, siehe: Neues ist geworden! Mit diesem Leitwort aus dem 2. Korinther-Brief im 5 Kapitel seien Sie herzlich willkommen geheißen am Sonntag Jubilate. Der Name heißt übersetzt „Jubelt, lobsingt unsrem Gott“, entsprechend beten wir heute mit Psalm 66: Fortsetzung des Osterjubels. Die Freude mit in den Alltag nehmen. Uns erwecken lassen in allem, was ist. Sonne ins Herz strahlen lassen. Grünkraft in uns aufsteigen spüren. Manches entbehren und doch alles haben. Manche nennen es Christsein, manche auch „in Christus sein“. In diesem Sinne lassen Sie uns Gottesdienst feiern. Schön, dass Sie mit dabei sind – an vielen Orten, in vielen Häusern, zu unterschiedlichen Zeiten. Wenn Sie mögen, schauen Sie an Ihrem Gottesdienstplatz für einen Moment ins Kerzenlicht. Setzen Sie sich dazu gerne achtsam aufrecht hin. Kommen Sie in Kontakt mit Ihrem Atem, wie er kommt und geht. Seien Sie ganz bei sich selbst und in der Gegenwart des lebendigen Gottes. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit – miteinander verbunden und mit Christus im Bunde. Lied: Stimmen Sie in den Osterjubel nach EG 112 ein, lauthals am Fenster, leise im Kerzenschein oder stimmlos gemurmelt. Wie Sie mögen. Lassen Sie so oder so Christus in sich einsprechen. Auf, auf mein Herz, mit Freuden, / nimm wahr, was heut geschicht; / wie kommt nach großem Leiden / nun ein so großes Licht! / Mein Heiland war gelegt, / da wo man uns hinträgt, / wenn von uns unser Geist / gen Himmel ist gereist. Er war ins Grab gesenket, / der Feind trieb groß Geschrei; / eh er’s vermeint und denket, / ist Christus wieder frei / und ruft Viktoria, / schwingt fröhlich hier und da / sein Fähnlein als ein Held, / der Feld und Mut behält. Das ist mir anzuschauen / ein rechtes Freudenspiel, / nun soll mir nicht mehr grauen / vor allem, was mir will / entnehmen meinen Mut / zusamt dem edlen Gut, / so mir durch Jesus Christ / aus Lieb erworben ist.
Lesung Evangelium nach Johannes im 15. Kapitel Christus spricht: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. / Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. / Ihr seid schon rein um meines Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir und ich in euch. / Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. / Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger. Herr, segne dieses Wort an uns, dass es uns lenke und leite in unserem Glauben. Gelobt seist Du in Ewigkeit. Amen.
Gedanken-Impuls Nach unruhiger Zeltnacht aufwachen im Weinfeld. Strahlende Sonne, flutendes Licht. Lustwandeln, schauen & staunen. Die Grünkraft spüren in den Reben… und auch in mir. Sich recken und strecken. Wachsen & Werden. Halt suchen und finden. Und Frucht bringen zu seiner Zeit. An den Reben die Trauben. Und durch mich? Und um mich herum? An diesem Morgen auf der Via Tolosana… Wortlos die sieben Sachen packen. Ungefrühstückt aufbrechen. Vom Strahlen im Herzen erquickt. Christus in mir und ich in ihm. Dem Tagesziel entgegen.
Aufgabe: eine rote Weintraube verkosten Vielleicht haben Sie rote Weintrauben im Haus oder Sie besorgen sich in den nächsten Tagen eine Traube. Schneiden Sie behutsam eine einzelne Frucht des Weinstocks von der Rebe. Reinigen Sie die Traube und nehmen Sie sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Betrachten Sie achtsam. Wenn die Zeit gekommen ist, schließen Sie die Augen und führen Sie die Weintraube zum Mund. Verkosten Sie diese Frucht des Weinstocks, indem Sie sie zum Platzen bringen, das Fruchtfleisch schmecken, den Fruchtsaft auf der Zunge verkosten. Wie geht es Ihnen damit? Zu sauer, weil die Frucht noch nicht reif genug? Wunderbar süß – eine wahre Gaumenfreude? Verweilen Sie einen Moment mit der Weintraube im Mund, mit dem Geschmack auf der Zunge. Wenn Sie mögen, halten Sie einen Moment inne und verfolgen Sie dann die Traube im Abwärtsgang durch die Speiseröhre. Nachgehende Gedanken: Wo spüre ich in diesen Tagen Grünkraft in mir? Oder auch die Süße des Lebens? Was stößt mir sauer auf? Wobei brauche ich Christus in mir, dass er mich nährt und ranken lässt – auf dass ich am Ende nicht einknicke, sondern stark genug bin für gute Frucht? Was könnte das im übertragenen Sinne bei mir / für mich sein? Schließen Sie Ihre Gedanken ab, indem Sie Christus laut oder leise in sich sprechen lassen: Mein lieber/ meine liebe […]! Ich bin Dein Weinstock, Du bist die Rebe. Wenn Du an mir bleibst und ich in Dir, wirst Du viel Frucht bringen.
Gebet – nach Jörg Zink Herr Jesus Christus, in dir sein, das ist alles, was ich mir erbitte und brauche – heute, in der nächsten Zeit bis in Ewigkeit. / Du bist, der mich wandelt und alles neu macht. / Du belebst, was verdorrt. Du weckst vom Tode auf, was und wer danieder liegt. / Ich schließe meine leiblichen Augen. / Öffne Du mir die Augen des Herzens. Durchströme mich in Deiner Gegenwart. Ich vertraue mich Dir an. / Lass mich an Dir bleiben wie die Rebe am Weinstock. / Ich brauche nicht zu reden, damit Du mich hörst. / Ich brauche Dich nicht zu erinnern, was in dieser Welt geschieht. Du weißt doch längst, wo wir Deine Hilfe brauchen. / Ich möchte für Dich bereit sein. Mach Du selbst mich bereit für Dich und Deine Grünkraft in mir. Stellvertretend möchte ich schweigen für meine Lieben und für meine speziellen Anliegen, die ich Dir anvertraue. Mit allen Sinnen und Gedanken erwarte ich Dich, bis Du da bist … [Stille]
Vaterunser Im kindlichen Vertrauen beten wir mit Jesus zu seinem Vater: Vaterunser im Himmel…
Segen Herr, segne mich und behüte mich. / Herr lasse dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig. / Herr, erhebe dein Angesicht auf mich und schenke mir deinen Frieden (+) Amen.
Andacht für Misericordias Domini, den 18. April 2021 von Lektorin Susanne Berger
Liebe Gemeinde, erneut sind die Entwicklungen der Infektionszahlen so hoch, dass wir uns leider nicht in den Kirchräumen zum Gottesdienst zusammenfinden können. Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesem „Mitnehmgottesdienst“ zumindest ein wenig der österlichen Freude nach Hause bringen kann. Dieser 2. Sonntag nach Ostern heißt Misericordias Domini und bedeutet „Barmherzigkeit des Herrn“. „Ich bin der gute Hirte“, sagt Jesus: der zweite Sonntag nach Ostern ist der Hirtensonntag. Die Schafe kennen die Stimme des Hirten – und er sorgt für sie und lässt, wenn es nötig ist, sein Leben für die Schafe.
Ich lade Sie nun ein, machen Sie es sich gemütlich, entzünden Sie sich eine Kerze und lassen Sie uns beten:
Herr Jesus Christus, du bist der gute Hirte, du führst uns auf deinen Wegen und lässt uns nicht Mangel leiden. Von dir werden wir nicht verlassen. Wir bitten dich: Halte uns zusammen bei dir. Suche die Verlorenen. Sammle die Verstreuten, dass am Ende dieser Zeit die Deinen geschart sind um dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Liedauswahl: EG 100 Wir wollen alle fröhlich sein / EG 274 Der Herr ist mein getreuer Hirt / EG 209 Ich möcht´, dass einer mit mir geht / EG 574 Der Herr ist mein Hirte / EG 391 Jesu geh voran
Liebe Gemeinde: Ein langer ovaler Tisch. Orangensaft und Sprudel, schmale Gläser. Diesmal keine Dekoration. Angespannte Gesichter über modischen Krawatten. Schwarze Lederschuhe streifen nervös das feine Parkett. Der Beamer wirft Graphiken an die Wand: Rote Zahlen. Blicke wandern, die Konsequenz ist klar: Insolvenz. Die Krawattenträger fahren sich über den Hals, versuchen die Schuld von sich zu weisen. „Wir sind im Stich gelassen worden.“ Die Antwort der Presse ist hart, aber klar: „Ihr habt verpasst zu investieren.“ Sie haben ausgespielt, die Krawattenträger. Ein Insolvenzverwalter wird die Geschäfte übernehmen und das Verbliebene ordnen. Es steht dann zum Verkauf – oder wird völlig aufgegeben. Zu Gast in einer Vorstandssitzung sind wir mit unserem heutigen Predigttext (Hesekiel/Ezechiel 34, 1-16). Über Hesekiel als Mittelsmann spricht Gott zu den versammelten Führungspersönlichkeiten seines Volkes Israel. Er redet sie als Hirten an. Ein idyllisches Bild steht mir bei diesem Wort vor Augen. Die Figur eines schlanken Mannes mit Schlapphut und markigem Gesicht – vertrauenserweckend, gütig. Er lässt seine Augen besonnen über seine Herde schweifen. Er sieht die kranken Schafe und weiß, wie ihnen zu helfen ist. Er bemerkt das Verschwinden jedes kleinen Lämmleins und holt es wieder herbei. Die Schafe hören auf seine Stimme. Sie erkennen ihn. Ein Pfiff genügt und die Verständigung gelingt. Doch es sieht trübe aus, was sich mir in Gottes Lagebericht vor Augen stellt. Israel ist verstreut in aller Herren Länder. Die Führungskräfte treffen keinerlei Anstrengungen, sie zusammen zu halten. Krank liegt das Volk mit offenen Wunden. Erstaunlicherweise schaffen die Hirten es, ihren Gewinn aus den Schafen zu ziehen. Sie weiden sich selbst, sagt Gott über sie. Klar müssen sie auch von etwas leben und dazu ist die Herde da – sie muss Wolle, Milch und Fleisch liefern. Jedes Volk muss seine Führungskräfte mitversorgen. Doch wie kann man sich als Hirte im Anblick einer geschundenen Herde weiden. Gott sagt es ihnen auf den Kopf zu: Ich sehe, was ihr da macht. Ich weiß sehr wohl, wie es meinen Schafen mit euch geht. Ich kann es euch genau sagen. Ihr weidet euch selbst. Solltet ihr nicht die Herde weiden? Und dann zieht Gott seine Konsequenzen. Die Hirten bekommen keine Bedenkzeit. Sie müssen nicht versuchen, die Sache selbst wieder zu richten. Nein, sie bekommen einen Vermerk: Den kw – Vermerk. Kennen Sie das, wenn Sie Ihren Kleiderschrank aufräumen? Hosen, Pullover oder T-Shirts, die sie eine Ewigkeit schon von rechts nach links räumen? Heute bekommen sie den kw-Vermerk. „kw“ = kann weg. Für diese Klamotten gibt es keine Verwendung mehr. Sie nehmen nur Platz weg. Und so auch die Hirten Israels. KW – sie können weg. Gott hat für sie keine Verwendung mehr. Für sein Volk ist gerade etwas anderes dran. Das können diese Hirten nicht leisten. Damit sind sie ihres Amts enthoben und keine Hirten mehr. Und nun? Gibt Gott eine universale Stellenausschreibung heraus? Sucht er bessere Hirten in seiner verstreuten Herde? Ich übersetze die mögliche Ausschreibung mal auf Neudeutsch: Wir suchen den Chef, der alle Lehrlinge übernimmt, allen Urlaub und krankheitsbedingten Ausfall bezahlt, seine Mitarbeiter besucht, ehemalige Angestellte unterstützt, teure Ärzte bezahlt und regelmäßig Sprechzeiten für seine Mitarbeiter anbietet. Die Unternehmer unter Ihnen dürfen ruhig vehement mit dem Kopf schütteln – das ist nicht leistbar. Da geht die Firma bankrott oder der Chef k.O. und das tut den Mitarbeitern auch nicht gut. Was die Hirten Israels nicht leisten können, das können andere an ihrer Stelle auch nicht tun. Eine Mutter kleiner Kinder dürfte jetzt sagen: „Moment! Was Gott da bei seinen Hirten vermisst, ist für mich Selbstverständlichkeit. Ich kann gar nicht anders: Ich muss mein Kind pflegen, wenn es krank ist. Ich muss Wunden verbinden und sacht das „Heile, heile Segen“ drüber pusten. Ich muss es auf seinen Wegen begleiten, dass es sich nicht fürchtet. Mein Herz lässt in keinem Fall etwas anderes zu.“ Ja, das kann die Mutter sagen. Und damit verweist sie uns auf die aufopferungsvolle Beziehung, die Gott sich für seine Herde wünscht. Sie sollen umsorgt sein wie von einer Mutter. In unserem Text gibt es von Gottes Seite aus keine Stellenausschreibung. Er ruft kein universales Bewerbungsverfahren aus. Wer wollte sich darauf bewerben? Gott setzt keine Hirtenwahl an. Er fordert von seinen Menschen nicht das Unerfüllbare. Keiner muss sich unsicher auf diesen Amtssitz begeben, in der Gewissheit, doch nicht allen Ansprüchen zu genügen. Keiner muss die Mutterrolle übernehmen für etwas, dass ihm nicht gehört. Der Hirtenstuhl über Gottes Volk bleibt vakant – aus Hesekiels Perspektive bleibt er auf unbestimmte Zeit vakant. Gott nimmt die Geschäfte in die Hand. Und er verwaltet nicht nur, was übriggeblieben ist. Er bereitet es nicht für den Verkauf vor oder dafür, dass es aufgegeben wird. Er ist kein Insolvenzverwalter. Er übernimmt die Sache ganz und er macht sie so, wie er sie sich für seine Herde, sein Volk Israel, vorstellt. Ganz mütterlich oder väterlich will er sich seinen Schafen zuwenden. Die, die eindeutig zu kurz gekommen sind, auf die fällt nun das Hauptaugenmerk. Sie müssen nicht einzeln antreten. Sie müssen sich nicht auf einen mühsamen Weg zu ihrem Heil begeben. Gott will ihnen nachgehen. Er will jedes einzeln zusammen sammeln. So erklärt Gott es seinen entlassenen Hirten und ich will versuchen, es in unsere Zeit zu übersetzen. Da ist eine Mittvierzigerin, die sich wegen Mobbing nicht mehr an den Arbeitsplatz wagt. Gott weiß um sie und er geht ihr nach. Er fragt nach ihr. Er spricht sie an. Er streckt seine heilende Hand aus, um wieder Ruhe in ihr flatteriges Herz zu bringen. Er verändert ihre Lebensbedingungen, so dass sie aufatmen kann. Vielleicht bekommt sie eine neue Arbeitsstelle, vielleicht stellt sich ihr ein Arbeitskollege zur Seite oder vielleicht bekommt sie den Witz, um den Spitzen ihrer Kollegen entgegen treten zu können. Gott hat so viele Wege. In seiner Herde, in seinem Volk und in seiner Gemeinde gibt es Platz für diese Frau. Im Bild des Textes gesprochen: Die kargen Wiesen der Berge Israels werden zur fetten Weide. Der Lehrling, der nicht übernommen werden konnte und darum wegziehen musste, um einen Arbeitsplatz zu bekommen. Gott weiß um ihn und geht ihm nach. Er steht für ihn ein. Er adelt seine Herkunft. Er verschafft ihm neu Heimat. Vielleicht muss er nicht lange in der Fremde bleiben, vielleicht findet er gute Freunde, vielleicht zieht jemand aus der Heimat mit. Der junge Mann wird nicht allein bleiben. Auch für ihn gibt es einen Platz in Gottes Herde. Die kargen Berge Israels werden zur fetten Weide. Der Mittzwanziger, der sein Studium nicht mehr finanzieren kann (oder dessen Uni geschlossen wurde oder der die Studiengebühren nicht aufbringen kann). Er soll bei Gott nicht in der Schwebe hängen bleiben. Er soll einen Platz bekommen, eine Aufgabe, Lebensunterhalt. Vielleicht kann er sein Studium woanders beenden, vielleicht bekommt er eine Stelle angeboten, vielleicht gelingt doch die Finanzierung des Studiums. Er wird nicht ohne Platz bleiben in Gottes Herde. Die kargen Berge Israels werden zur fetten Weide. Trübe Zeiten waren es, in denen Gott durch Hesekiel zum Führungstreffen rief. Trübe Analysen, die er seinen Führungskräften von Hesekiel vorrechnen lässt. Harte Konsequenzen, die er zieht. Und dann sind es verheißungsvolle Aussichten, die er vor den eben erst entlassenen Führungskräften aufblättert. Warum weiht er sie ein, in seine Pläne? Warum agiert er nicht einfach ohne Vorankündigung? Warum setzt er nicht sofort einen neuen Hirten ein? Die Rede, die Gott hier beginnt, geht noch hochinteressant weiter, besonders bezüglich des neuen, guten Hirten und der Strafe für die schlechten Hirten. Das empfehle ich Ihnen unbedingt zur Sonntagnachmittagslektüre! In unserem Textabschnitt, dem Beginn der Rede, wirft Gott uns völlig zurück auf das Vertrauen in ihn. Sowohl die Führungskräfte Israels als auch die Herde, als auch wir bekommen gesagt: Verlasst euch auf mich. Ich bin es. Ich bin euer Gott. Ihr seid meine Herde. Ich will und ich werde… Begeben wir uns noch einmal an den ovalen Tisch. Die Saftflaschen sind fast leer. Die schmalen Gläser benutzt. Das Parkett matt unter den schwarzledernen Schuhen. Der Geschäftsinhaber verkündet, dass er alle Führungskräfte ihrer Ämter entheben muss. Er selbst wird die Geschäftsführung übernehmen. Er wird sich erfolgreich um die Sache kümmern können. Und dann Entrüstung? Nein, für dieses Mal atmen alle erleichtert auf. Unsere Krawattenträger applaudieren. Sie streichen sich über den Hals und werfen sich rege Blicke zu. Gut, dass das keiner von ihnen leisten muss. Gut davongekommen. Gut gelöst – vielen Dank, Gott! Amen
Wie beten:
Du guter Hirte, Jesus Christus.
Bei dir ist kein Mangel. Du bist da. Du mahnst. Du liebst. Du rettest.
Gehe denen hinterher und rette, die sich verloren haben. Gehe denen hinterher und beschütze, die in Angst vergehen. Gehe denen hinterher und hole zurück, die dem Tod entgegengehen. Du guter Hirte, Jesus Christus – erbarme dich.
Nimm auf deine Schulter die, die trauern und tröste sie. Nimm auf deine Schulter die, die sich nicht beirren lassen und Gutes tun. Nimm auf deine Schulter die, die anderen beistehen und sie pflegen. Du guter Hirte, Jesus Christus – erbarme dich.
Sprich und verwandele die Herzen, damit Frieden wird. Sprich und rühre die Gewissen an, damit die Hungernden satt werden. Sprich und mahne zur Gerechtigkeit, damit auch die Armen geimpft werden. Du guter Hirte, Jesus Christus – erbarme dich.
Deine Liebe, deine Barmherzigkeit, dein Treue teile aus unter uns aus und unseren Kindern, bei allen, die uns verbunden sind – nah und fern. Dir vertrauen wir uns an – du guter Hirte, Jesus Christus.
Amen.
Gehen Sie nun mit dem „Vater unser“ wohlbehütet in diesen Sonntag und die kommende Woche. Der Herr segne Dich und behüte Dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir Frieden.
Bleiben Sie schön gesund! Ihre Lektorin Susanne Berger
Gottesdienst für den Sonntag Quasimodogeniti 11. April 2021 von Pastor Dieter Rudolph
Eine Kerze entzünden
Anrufung Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Begrüßung Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Mit diesem Leitwort aus dem 1. Petrus-Brief im 1. Kapitel seien Sie herzlich willkommen geheißen am Sonntag nach Ostern. Der Name heißt übersetzt „in der Art der Kinder“. Kindlich unbefangen, lebendig, hoffnungsvoll nach Ostern weitergehen; die Osterfreude mit in den Alltag nehmen, den Auferstandenen erwarten, jeden Tag neu. Darum geht es auch in diesem Mitnehm-Gottesdienst. Wir sind noch nicht ganz durch mit der Pandemie – weiterhin Schutzmaßnahmen & Einschränkungen, Verzicht auf Präsenzgottesdienste, vom schleppenden Tempo beim Impfen ganz zu schweigen. Um so mehr ist Spannkraft, Ausdauer und unverdrossen verwegene Zuversicht notwendig fürs Durchhalten, eine lebendige Hoffnung auf „Wendemöglichkeiten“ vom Tod zum Leben, aus der Enge in die Weite, vom Seufzen zur Heiterkeit. Schön, dass Sie mit dabei sind – an vielen Orten, in vielen Häusern, zu unterschiedlichen Zeiten. Wenn Sie mögen, schauen Sie an Ihrem Gottesdienstplatz für einen Moment ins Kerzenlicht. Setzen Sie sich dazu gerne achtsam aufrecht hin. Kommen Sie in Kontakt mit Ihrem Atem, wie er kommt und geht. Seien Sie ganz bei sich selbst und in der Gegenwart des lebendigen Gottes. Ich wünsche Ihnen eine gute Gottesdienstzeit!
Lied Stimmen Sie in den Osterjubel nach EG 100 ein. Wenn Sie sich trauen, stellen Sie sich ans Fenster und singen es lauthals in die Nachbarschaft. Wenn Sie mögen, singen Sie es sich leise in Ihr Herz hinein. Wie Sie mögen. Hauptsache: Singen. Es nährt die Seele. Wir wollen alle fröhlich sein / in dieser österlichen Zeit, / denn unser Heil hat Gott bereit. / Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, / gelobt sei Christus, Marien Sohn. Es ist erstanden Jesus Christ, / der an dem Kreuz gestorben ist, / dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. / Halleluja… Er hat zerstört der Höllen Pfort, / die Seinen all herausgeführt / und uns erlöst vom ewgen Tod. / Halleluja… Es singt der ganze Erdenkreis / dem Gottessohne Lob und Preis, / der uns erkauft das Paradeis. / Halleluja… Des freu sich alle Christenheit / und lobe die Dreifaltigkeit / von nun an bis in Ewigkeit. / Halleluja…
Gebet nach dem Osterfesttagspsalm 118 [Betonungszeichen beziehen sich aufs Versmaß des Jambus = Wechsel von betonten und unbetonten Silben, in der zweiten Strophe ohne unbetontem Auftakt] Mein Gott! / Dies íst der Tag, den du gemacht. / Mein Hérz schlägt ruhig, schau, wie es lacht. / Ich séhe, wie das Licht aufbricht, / das Dúnkel, ja, es weicht dem Licht. / Die Sonne drängt, sie will empor. / Ganz léise tönt es mir im Ohr. / Du, Dú, mein Christus, Lebenslicht, / Du léuchtest mild mir ins Gesicht. Lícht der Welt, du starker Held, / nícht der Tod gefangen hält. / Táuch mich ein ins Lebenslicht. / Ách, wie strahlt mein Angesicht. / Dú befreist aus Marter all. / Ích mit dir im Freudensaal. Von Herzen Lob und Dank sei Dir, / ach Dú, du meine schönste Zier. / Mein Hérz schlägt ruhig, schau wie es lacht. / Dies íst der Tag, den du gemacht. / Ámen. Amen. Ja, so sei’s.
Lesung Evangelium nach Johannes im 20. Kapitel Am Abend des ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen. Thomas aber, einer der Zwölfe, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben! Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite und sei nicht ungläubig. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! Herr, segne dieses Wort an uns, dass es uns lenke und leite in unserem Glauben. Gelobt seist Du in Ewigkeit. Amen.
Verkehrsschild auf dem Essenroder Osterweg 2021
Gedanken-Impuls Ostern – Wendezeit Tod muss nicht Tod bleiben. Jesus aufersteht und geht voraus. Kommt entgegen. Richtet auf. Umarmt uns und … wir ihn. Friede sei mit euch!
Karte aus der Serie „der Andere Advent“ 2020
Ein Kreuz wird zur Rettung Licht durchbricht die Nacht Ostern heißt: Das Leben siegt
Aufgabe: sog. Fingerströmen Diese Technik aus dem Finger-Yoga nutzt die Verbindung der Finger mit inneren Organen. Das „Fingerströmen“ kann auf bestimmte Stimmungen verstärkend oder verbessernd einwirken. Hier im Mitnehm-Gottesdienst leihen wir uns von Thomas einen seiner Finger und lassen den Auferstandenen in uns „einströmen“: ER in uns und wir in IHM, wie die Mystiker sagen. Legen Sie einen Finger der einen Hand in die Handinnenfläche der anderen Hand, sodass die Fingerkuppe in der Mitte des Handtellers ruhen kann. Umschließen Sie dann diesen Finger mit den Fingern der anderen Hand. Wählen Sie nach dem Schema rechts den Finger, wo Sie aktuell gerade am meisten „bedürftig sind“, welches Gefühl, welche Stimmung sie gerne vertiefen oder verbessern (lassen) wollen.
Verweilen Sie einen Moment in der Stille. Wenn Sie mögen, schließen Sie die Augen oder schauen in die Kerze. Erwarten Sie den Auferstandenen. Denken Sie an ihn: Du bist für mich auferstanden. Du richtest mich auf. Du gehst mit mir mit. Wenn Sie ihn fragen hören, was er Ihnen tun solle, sagen Sie es ihm gerne. Beschließen Sie diese Zeit des Fingerströmens mit Ihrem „Mein Herr und mein Gott!“
Gebet Mein Herr, und mein Gott! Neues Leben erblüht, / wenn die froststarren Nächte vorüber sind / und es zu tauen beginnt tief in uns, / wenn das Licht wächst, / die Farben zurückkehren, / wenn es nach Leben riecht. / Dann rühmen wir, Herr Jesus Christ, Deine Auferstehungskraft, / die die Schwere von unseren Schultern nimmt / und unsere Schritte befreit. Du atmest uns auf. / Du erfüllst uns mit Leben. / Du hüllst uns in Kleider der Freude. An Deiner Hand, / von Dir durchströmt, / brechen wir auf. In der Stille nennen wir Dir unsere ganz persönlichen Anliegen und auch die Namen derer, für die wir Deine Auferstehungskraft und österliche Freude erbitten […]
Vaterunser Im kindlichen Vertrauen beten wir mit Jesus zu seinem Vater: Vaterunser im Himmel…
Segen Herr, segne mich und behüte mich Herr lasse dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf mich und schenke mir deinen Frieden (+) Amen.
Ev. luth. Christus-Kirchengemeinde CalberlahVeröffentlicht am von Manfred Kürpick
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Gemeindeglieder, der Kirchenvorstand Calberlah hat angesichts der aktuellen Lage für die Durchführung von Präsenzgottesdiensten in unserer Kirche folgende Regelung getroffen:
Ein Ampelsystem wird Ihnen jeweils ab Donnerstag anzeigen, ob am kommenden Sonntag ein Gottesdienst gemäß der im Gemeindebrief und auf der Homepage veröffentlichten Zeiten durchgeführt wird:
Grünbedeutet => Gottesdienst findet in der Kirche statt. Es läuten dann sonntags auch um 9.30 Uhr die Glocken.
Rotbedeutet => Es findet kein Gottesdienst statt. Es läuten sonntags keine Glocken.
Unsere Andacht-Box am Schaukasten werden wir in jedem Fall weiterhin mit Mitnehm-Gottesdiensten befüllen. So es Ihnen lieber ist, auf Präsenzveranstaltungen zu verzichten, können Sie sich immer dort einen Gottesdienst nach Hause holen. Auch werden wir nach unseren Möglichkeiten an der Form von Audio-Gottesdiensten festhalten.
Für die Entscheidungen haben wir uns folgende Maßgaben gesetzt:
Solange im Landkreis Gifhorn die 7-Tage Inzidenz über 100 liegt, werden keine Präsenzgottesdienste durchgeführt.
Liegt die 7-Tage Inzidenz unter 100 werden wir Präsenzgottesdienste zu den im Gemeindebrief und auf der Homepage veröffentlichten Zeiten durchführen. Mit unserem Hygienekonzept und der Umsetzung aller Anforderungen können wir das sehr gut vertreten.
Dazu betrachten wir jeden Donnerstag den Inzidenzwert, den der Landkreis Gifhorn vormittags veröffentlicht.
Wir wissen alle, dass uns das viele Hin und Her nicht glücklich macht. Heute getroffene Entscheidungen müssen morgen schon wieder überdacht werden. Mit dieser Regelung hoffen wir nun etwas Umsetzbares für uns alle entschieden zu haben. Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute. Bleiben Sie behütet.
Ev. luth. Christus-Kirchengemeinde CalberlahVeröffentlicht am von Manfred Kürpick
Liebe Gemeinde, für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag haben wir (Pastor Rudolph und der KV) wieder jeweils einen Audio-Gottesdienst „für zuhause“ produziert. Wir hoffen auch diesmal wieder auf positive Resonanz. Ihnen, Ihren Familien und Ihren Lieben in der Nähe und Ferne ein gesegntes Osterfest! Herzliche Grüße, Ihr Kirchenvorstand Calberlah
Das Skript zu dem Audio-Gottesdienst können sie auch als PDF-Dateiherunterladen (oder mitnehmen in Papierform aus der Andacht-To-Go-Box unter dem Schaukasten an der Kirche).
Gottesdienst zum Ostersonntag
Vorbereitung Richten Sie sich einen kleinen Hausaltar ein, vielleicht am Esstisch, in der Sitzecke oder am lichten Fenster Wenn Sie mögen bzw. haben, sorgen Sie für etwas Blumenschmuck. Möglicherweise legen Sie ein kleines Kreuz dazu. Bitte halten Sie auch eine Kerze, ggf. auch die kleine Osterkerze aus unserer Verteilbox und Streichhölzer bereit.
Einstimmung auf das Osterfest in der alten Ostertradition des sog. Osterlachens Eine kleine Begebenheit, die Fabian Vogt vom Kirchenkabarett Duo Camillo erzählt: Denkt der Pfarrer während des Gottesdienstes am Ostersonntag so für sich: „Ich wünsch‘ mir, dass heute im Gottesdienst mal ein Wunder geschieht. Dann würden endlich alle glauben!“ Und dann passiert es. Eine alte Dame ruft plötzlich: „Herr Pfarrer, ich kann wieder laufen!“ Der Pfarrer fällt auf die Knie, lobt Gott und fragt: „Wie ist das geschehen?“. Und die alte Dame antwortet: „Sie haben so lange gepredigt, jetzt ist der Bus weg…“
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Ostermorgen-Meditation Wie still es ist heute am Ostermorgen. Ich sitze und spüre die Unterlage. Ich atme ein und aus. Verweilen und Schauen. Wie schön: Ich bin hier. Wie schön: Ostern fällt nicht aus. Wie schön: Ostern fühlt sich anders an, aber gut.
Ich bin (Wir sind) einsam hier, aber nicht allein. Mit mir – in Gedanken und zu unterschiedlichen Zeiten – liebe Menschen, die ebenso sitzen, schauen, staunen. Mit mir – in Gedanken und in jedem Herzschlag – der Gekreuzigte, der in mein Herz hinein A U F E R S T E H T. Höre ihn schon anklopfen. ER lässt mein Herz munter schlagen wie am ersten Tag. Es fühlt sich gut an. Ich werde erwartet. „Schön, dass Du da bist, mein Lieber / meine Liebe!“ höre ich IHN sagen. [Stille-Moment]
Anrufung: Mein/unser Ostergottesdienst beginnt: Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lesung: MtEv 28, 1-10 Als der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Erscheinung war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. Die Wachen aber erbebten aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. Aber der Engel des Herrn sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht, Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht die Stätte, wo er gelegen hat und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten. Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen. Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßet! Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder. Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen. Dort werden sie mich sehen.
Osterruf Lassen Sie uns auf das Osterevangelium antworten mit dem dreifachen Oster-Ruf: „Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Osterkerze entzünden Jetzt ist die Zeit, unsere Osterkerzen anzuzünden. Tun Sie es ganz feierlich, als ginge es um die neue Osterkerze in der Kirche!
Christ ist erstanden von der Marter alle; / des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. / Kyrieleis.
Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen; / seit dass er erstanden ist, / so lobn wir den Vater Jesu Christ. / Kyrieleis.
Halleluja, Halleluja, Halleluja! / Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. / Kyrieleis.
Gebet Wir beten mit Worten in Anlehnung an Psalm 118 Mein Gott! Dies ist der Tag, den du gemacht. Mein Herz schlägt ruhig, schau, wie es lacht. Ich sehe, wie das Licht aufbricht, das Dunkel, ja, es weicht dem Licht. Die Sonne drängt, sie will empor. Ganz leise tönt es mir im Ohr. Du, mein Christus, Lebenslicht, leuchtest mild mir ins Gesicht. Licht der Welt, du starker Held, nicht der Tod gefangen hält. Tauch mich ein ins Lebenslicht. Ach, wie strahlt mein Angesicht. Du befreist aus Marter all. Ich mit dir im Freudensaal. Von Herzen Lob und Dank sei Dir, dú, du meine schönste Zier. Mein Herz schlägt ruhig, schau wie es lacht. / Dies ist der Tag, den du gemacht. Amen. Amen. Ja, so sei’s.
Ostergedanken „Du musst einmal mehr aufstehen als Du hinfällst!“ habe sein Großvater Willem immer gesagt, erinnert sich HaPE Kerkeling in seiner Kindheitserinnerung „Der Junge muss an die frische Luft“. Als Kommunist hätten die Nazis ihn von 1933 bis 1945 kaserniert. Vom KZ Buchenwald und Moorlager habe dieser Meister des Schweigens beredt geschwiegen. Nach der Befreiung durch die Alliierten Truppen April 1945 macht er sich von Thüringen aus auf den Heimweg ins Ruhrgebiet. In den 1930er Jahren war außerdem seine Tante Marie im Alter von sieben Jahren planmäßig getötet worden, weil behindert und von den Nazis als nicht lebenswert befunden. Im immer wiederkehrenden Schmerz bedauert seine Großmutter, dass sie nicht rechtzeitig mit den Kindern nach Holland gegangen ist. Eine Reise von weniger als 3 Stunden…
Oma Bertha hält allerdings nichts von abgründiger Trauer. Ihr Zweckoptimismus kommt zum Tragen, als ihre Tochter stirbt und der kleine Hans-Peter seine Mutter verliert. Das Trauma seiner Kindheit. Die Großeltern nehmen den Jungen zu sich und lassen ihn eine wirklich „frische Luft“ spüren. „Die Welt kaputt? Na und! Dann baut meine Großmutter eben eine neue Welt auf. Das hat sie schon ein paarmal in ihrem Leben gemacht. Und jetzt, wo sie geglaubt hatte, das Schlimmste überstanden zu haben und einen verdient ruhigen Lebensabend genießen zu können, da kommt noch einmal der ganz dicke Hammer. So, als wollte der liebe Gott sie mit der Frage prüfen: Wirst du noch einmal alles stehen und liegen lassen, wenn ich dich dringend um Hilfe bitte?“ Inmitten der wehklagenden Verwandtschaft am Tag der Beisetzung „wirkt Oma Bertha hier in ihrem unpassend hellen Outfit wie ein erschreckend frischer Farbtupfer. Sie hat in all der Hektik schlicht vergessen, sich schwarz zu kleiden“.
Am Ende seines Buches bekennt HaPe Kerkeling, dass alle Menschen, die ihm begegnet sind, seine Großeltern eingeschlossen, zu dem gemacht“ haben, „was ich bin“. Aus dem pummeligen, schüchternen Jungen ist ein pummeliger, schlagfertiger Entertainer geworden, der wie damals seine depressive Mutter mit einem umwerfenden Witz aufzuheitern versteht. Was HaPe Kerkeling zuerst spontan und unreflektiert zum Besten gegeben hat, trägt er seit dieser Zeit „äußerst zielgerichtet“ vor. Er lotet „die Tiefe des Humors“ aus und die Grenzen des Humoristischen: „Wie weit kann ich gehen? Was bewirkt etwas Positives und Starkes bei meinem Gegenüber? Welcher Gag verbessert seinen Zustand deutlich. […] Der Humor wird von nun an meine Art sein, auf die Welt einzuwirken“ Gegen die entrüstete Verwandtschaft verteidigt seine Großmutter ihn; sie wird zu seiner großen Förderin und glaubt an ihn.
Für seinen Doppelnamen Hans-Peter, für den es eigentlich eine Selbsthilfegruppe bräuchte, findet er eine patente Abkürzung. Der Name wird Programm: „‘Ha-‘ steht demnach für das erleichterte Seufzen des Herzes und [..] für ein befreites Lachen. ‚-pe‘ hingegen steht für Vitalität und Macht. Also steht Hape für ein mächtiges Herz, welches vital lacht“.
Lied Wir hören und singen das Vertrauenslied „Befiehl du deine Weg“, im Ev. Gesangbuch die Nr. 361, die 1. und 6. Strophe.
Ostergedanken „Du musst einmal mehr aufstehen als Du hinfällst!“ Jesus hat das schon den Lazarus spüren lassen, den Bruder von Maria & Martha. Er lag schon drei Tage im Grabe, ein Geruch der beginnenden Verwesung umweht ihn. Dann aber kommt Jesus und ruft ihn heraus. Ungelenk, mit den Binden um Kopf und Gliedmaßen, steht Lazarus vor der Grabeshöhle und weiß wohl selbst am wenigsten, wie ihm geschieht. Es ist ein Wunder geschehen: „Ich kann wieder laufen!“ Seine Schwestern und alle, die zugegen sind, staunen. Jesus verdeutlicht: „Ich bin die Auferstehung und das Leben! Wer an mich glaubt, wird leben, selbst wenn er stirbt!“ Am Ostermorgen finden die Frauen am Grabe den Stein weggerollt, das Grab leer und einen Engel, der davon erzählt, dass Jesus aufgestanden sei vom Tod. Er könne wieder laufen und gehe voraus nach Galiläa.
Da kommt Bewegung in die Damen. „Eilends“ machen sie sich auf den Weg. Das griechische Wort heißt tachys, hat mit Tacho und Geschwindigkeit zu tun. Eine große Freude überkommt sie. Ein bis dato unbekanntes Osterlachen steht ihnen im Gesicht. Dann begegnen sie Jesus. Er bewirkt etwas Positives und Starkes in ihnen, was ihren Zustand vollends verbessert. Sein Gruß genügt. Gerührt beugen sie ihre Knie. In der sog. Stellung des Kindes liegen sie ihm zu Füßen. Sein „Fürchtet euch nicht!“ aber lässt sie aufstehen und losgehen. Sie bezeugen und jubeln: Der HERR ist auferstanden. ER ist wahrhaftig auferstanden! „Du musst einmal mehr aufstehen als Du hinfällst!“ Das ist nicht nur ein Erfolgsrezept für Selbstoptimierung und beruflichen Herausforderungen. Das ist die Hoffnung und die Wirklichkeit, die uns Christen zu Ostern umtreibt.
Dieses Aufstehen ist eine Mischung aus aktivem Aufrichten im Glauben zum Leben und einem passiven Aufgestanden-Werden wie bei Lazarus. Willentlicher Entschluss und österliches Widerfahrnis. Der Gekreuzigte steht mir unter meinem Kreuz bei und aufersteht in meinem Herzen. ER führt mir die Hand und das Herz. ER lässt mich sein „Fürchte Dich nicht!“ hören. ER hilft mir auf, wenn ich hinfalle. Was für eine Krönung! Nicht nur in Corona-Zeiten. In diesem Sinne denn: Lassen Sie Ihr Herz vital zum Lachen bringen. Frohe Ostern!
Lied Wir singen und hören den Osterchoral „Wir wollen alle fröhlich sein – im Ev. Gesangbuch die Nr 100, Strophen 1-5
Aufgaben Wie zuletzt in jedem Mitnehm-Gottesdienst wollen wir Ihnen eine Aufgabe, eine Hausaufgabe stellen. Natürlich steht es Ihnen frei, zu tun oder zu lassen, was wir Ihnen vorschlagen, wozu wir Sie anleiten. Sie können sich damit auch später beschäftigen, wenn es für Sie zeitlich besser passt. Machen Sie es, wie es Ihnen gefällt.
Halten Sie für 1 Minute + 30 Sekunden stille. Liften Sie sanft wie Mona Lisa oder auch etwas kräftiger wie Lothar Matthäus nach der WM 1990 ihre Mundwinkel. Setzen Sie sich gerne aufrecht hin oder stehen Sie auf. Schließen Sie ggf. Ihre Augen. Zeigen Sie lächelnd etwas Zahn oder schmunzeln Sie still in sich vergnügt. Versuchen Sie, ob sich in dieser Pose etwas aber so rrrrichtig Ärgerliches denken lässt. Probieren Sie aus. Spüren Sie nach.
Schneiden Sie die Grafik vom Wechselgesicht aus und kleben Sie sie an den Spiegel über Ihrer Flurkommode. Fügen Sie gerne einen Zettel mit dem Ostergruß hinzu.
Vielleicht mögen Sie an den Ostertagen einen Menschen besuchen bzw. eher anrufen oder ihm schreiben, der / die Ihr „Fürchte dich nicht!“ gut gebrauchen kann, unter schwerer Last gebeugt und von den aktuellen Umständen recht bedrückt.
Gebet Lasst uns noch einmal mit Gott reden wie zu einem guten Freund und gemeinsam beten: Guter Gott, Du Lebenserwecker aus 1000 Toden! Wir sind verbunden: als Menschen mit Menschen, als Glaubende miteinander und auch mit Dir An diesem Ostermorgen bitten wir Dich: Lass alle Menschen das Licht des Lebens sehen. Lass uns selbst in diesem Licht wandeln! Lass alle Menschen die Osterfreude spüren. Lass sie tachys = geschwind diese Freude in die Welt hinaustragen. Erleuchte und bewege uns!
Wir bringen Dir unsere Gedanken, unser Danken und unser Sorgen. Heute. Wir halten Stille
Wir denken an alle, die wir lieben. Wie gerne würden wir die Ostertage zusammen verbringen. Was tun sie gerade? Wie geht es ihnen? Wir halten Stille.
Wir denken an alle, die in diesen Zeiten noch einsamer sind Wir halten Stille.
Wir denken an alle Kranken. Und an alle Kranken in Krankenhäusern, die keinen Besuch haben können. An alle Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, die zum Teil am Limit ihrer Belastbarkeit arbeiten, teils auch scho darüber hinaus. Wir halten Stille.
Wir denken an alle, die helfen. Die sich und ihre Kraft und ihre Gaben ein füreinander einsetzen. Wir halten Stille.
Was uns heute noch wichtig ist, bringen wir in der Stille vor dich Wir halten Stille
Vaterunser HERR, unser Gott! Wir beten zu Dir mit den Worten, die uns im Herzen wohnen: Vater unser im Himmel…
Lied Mit dem folgenden Lied, das wir hören und singen, bitten wir um den Segen Gottes: „Komm, Herr, segne uns“ – in den Ev. Gesangbüchern die Nr. 170, Strophen 1-4
Segen Nun lasst uns im Segen unseres Herrn in diese Ostertage gehen. Wir sprechen uns den Segen zu. Wenn Sie mögen, bezeichnen Sie sich zum Schluss mit dem Kreuz. Herr, segne mich und behüte mich Herr lasse dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf mich und schenke mir deinen Frieden (+) Amen
Abschiedsgruß Ihnen, Ihren Familien und Ihren Lieben in der Nähe und Ferne ein gesegntes Osterfest!
Ev. luth. Christus-Kirchengemeinde CalberlahVeröffentlicht am von Manfred Kürpick
Liebe Gemeinde, für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag haben wir (Pastor Rudolph und der KV) wieder jeweils einen Audio-Gottesdienst „für zuhause“ produziert. Wir hoffen auch diesmal wieder auf positive Resonanz. Ihnen, Ihren Familien und Ihren Lieben in der Nähe und Ferne ein gesegntes Osterfest! Herzliche Grüße, Ihr Kirchenvorstand Calberlah
Das Skript zu dem Audio-Gottesdienst können sie auch als PDF-Datei herunterladen (oder mitnehmen in Papierform aus der Andacht-To-Go-Box unter dem Schaukasten an der Kirche).
Gottesdienst zum Karfreitag
Instrumentalmusik zum Karfreitag
Anrufung Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Begrüßung So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Mit diesem Leitwort aus dem Johannes-Evangelium Kapitel 3 heißen wir Sie herzlich willkommen zu unserem Mitnehm-Gottesdienst am Karfreitag. Dieser Tag ist im Leben der Kirche nicht gerade ein leichter Tag. Das Leiden und Sterben macht betroffen. Die liturgische Farbe bringt das Schwarz des Todes zum Ausdruck. Wie ein Freudenschein kommt uns das Leitwort des heutigen Tages entgegen. Ja, im Angelsächsischen Bereich ist vom „Good Friday“ die Rede. Das eröffnet noch einmal eine neue Perspektive. Wir nehmen sie hier im Mitnehm-Gottesdienst gerne auf.
Willkommen Schön, dass Sie mit dabei sind – an vielen Orten, in vielen Häusern, zu unterschiedlichen Zeiten. Wenn Sie mögen, zünden Sie eine Kerze an, legen vielleicht ein schwarzes Stück Stoff dazu und schauen an Ihrem Gottesdienstplatz für einen Moment ins Kerzenlicht. Setzen Sie sich dazu gerne achtsam aufrecht hin. Kommen Sie in Kontakt mit Ihrem Atem, wie er kommt und geht. Seien Sie ganz bei sich selbst und in der Gegenwart des lebendigen Gottes. Ich wünsche Ihnen eine gute Gottesdienstzeit!
Lied Stimmen Sie ein in das Passionslied „Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken“ – nach der Melodie „Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen“ 1. Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken, / mich in das Meer der Liebe zu versenken, / die dich bewog, von aller Schuld des Bösen / uns zu erlösen. 2. Vereint mit Gott, ein Mensch gleich uns auf Erden / und bis zum Tod am Kreuz gehorsam werden, / an unsrer Statt gemartert und zerschlagen, / die Sünd zu tragen. 9. Unendlich Glück! / Du littest uns zugute. / Ich bin versöhnt in deinem teuren Blute. / Du hast mein Heil, da du für mich gestorben, / am Kreuz erworben.
Gebet Guter Gott, lieber Vater im Himmel, in Deinem Namen versammeln wir uns an den vielen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, in Dir verbunden. Folgen Deinem lieben Sohn wie die Treuesten bis unters Kreuz. Lass uns das Kreuz zur Weisheit werden. Nähre unseren Glauben, dass Du aus dem Bösesten Gutes machen kannst. Und dass zuletzt die Hoffnung NICHT stirbt. So sprich Dich ein in unser Reden. Sprich Dich ein in unser Hören. Sprich Dich ein in unsere Herzen. Segne diesen Karfreitagsgottesdienst an uns. Dir zur Ehre, uns zum Besten. Amen.
Lesung Johannes-Evangelium im 19. Kapitel- Teil I Pilatus überantwortete ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde. Sie nahmen ihn aber, und er trug selbst das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten. Jesus aber in der Mitte. Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. (…) Da sprachen die Hohenpriester zu Pilatus: Schreibe nicht: der Juden König, sondern dass er gesagt habe: Ich bin der Juden König. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. Die Soldaten aber, als sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. Da sprachen sie untereinander: Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll! So sollte die Schrift erfüllt werden, die da sagt: „Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen“. Das taten die Soldaten.
Lied 1.O Haupt voll Blut & Wunden, / voll Schmerz & voller Hohn, / o Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron, / o Haupt, sonst schön gezieret / mit höchster Ehr & Zier, / jetzt aber hoch schimpfieret: / gegrüßet seist du mir! 5. Erkenne mich, mein Hüter, / mein Hirte, nimm mich an. / Von dir, Quell aller Güter, / ist mir viel Guts getan; / dein Mund hat mich gelabet / mit Milch und süßer Kost, / dein Geist hat mich begabet / mit mancher Himmelslust. 6. Ich will hier bei dir stehen, / verachte mich doch nicht; / von dir will ich nicht gehen, / wenn dir dein Herze bricht; / wenn dein Haupt wird erblassen / im letzten Todesstoß, / alsdann will ich dich fassen / in meinem Arm und Schoß.
Lesung Johannes-Evangelium im 19. Kapitel- Teil II Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebhatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht der, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten ihm den an den Mund. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte sein Haupt und verschied.
Die Kerze löschen In die Stille hinein die Kerze am häuslichen Platz auspusten und dem Rauch hinterher schauen. Die verloschene Kerze steht für die Grabesruhe. Am Ostermorgen wird die Kerze wieder entzündet, nachdem der Osterruf zur Auferstehung des Herrn erklungen ist. Gerne können Sie dann die kleine Osterkerze entzünden, die Sie mit unsrem „Osterpaket“ bekommen haben.
Lied 1. Korn, das in die Erde, / in den Tod versinkt, / Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt – / Liebe lebt auf, / die längst erstorben schien. / Liebe wächst wie Weizen, / und ihr Halm ist grün. 2. Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab, / wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab. / Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn? / Liebe wächst wie Weizen / und ihr Halm ist grün.
Gedanken zum Karfreitag 2021 Liebe Schwestern und Brüder, ja es ist ein Kreuz mit dem Kreuz. So viele liebe Gewohnheiten sind die letzten Monate durchkreuzt worden. Lernpläne in der Schule. Produktion in den Betrieben. Gastronomie und Einzelhandel. Unsere Reisepläne sowieso und zum Teil immer wieder die raffiniert ausgeklügelten Impfpläne und Teststrategien. Und dann ist da diese zunehmende tiefe Erschöpfung, der wachsende Überdruss und diese uns umschleichende Angst vor Infektion, Leiden, Versterben und Long Covid für die sog. Genesenen. Viele von uns und den Menschen um uns herum haben ihren ganz eigenen Karfreitag in diesen Tagen. Nichts ist schön zu reden, niemand will beschwichtigen. Bleibt uns, mit unserem Kreuz uns zu Jesus zu stellen, zu ihm unterm Kreuz, zu ihm aufschauen. Er an unserer Seite. Wir an seiner Seite. Und dann? Beim Evangelisten behält Jesus das „Heft des Handelns“ in der Hand. Trägt sein Kreuz selbst, ohne dass er sich helfen lassen müsste. Lässt sich sein Ober- und Untergewand vom Körper reißen. Die Schrift muss ja erfüllt werden. Schließlich regelt er noch, was zu regeln ist. Seine Mutter braucht einen Versorger, wenn er nicht mehr da ist. „Johannes, mein Lieber, sei Du es!“ So ist alles geregelt wie bei Sterbenden in unseren Familien. Dann kommt die Zeit. Es ist auch vollbracht. So kann Jesus sein Haupt neigen und dahinscheiden. Das Haupt neigen, dahinscheiden – das will heute natürlich niemand von uns. Haben doch noch so viel vor. Aber wie schon Susanne Berger im Mitnehm-Gottesdienst vom letzten Sonntag bewunderte: Jesus bewahrt die Ruhe. Geht den Weg, der ihm geheißen ist. Nimmt, wie es kommt, erfüllt seine göttliche Mission. „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen“.
Wir bei IHM und ER mit uns – unter der Last unseres Kreuzes. Darum geht es. Nicht auf verlorenem Posten. So wichtig ist es zu sagen und es als Grundhaltung einzuüben: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Diese Lebens- und Überlebenskunst, lässt uns in der Misere nach Auswegen zu suchen, in der Vorwärtsbewegung bleiben. Immer eine gute Idee suchen und geschenkt bekommen. Dynamik entwickeln gegen Corona-Frust, Lethargie, kindliches Trotzverhalten. An Karfreitag muss dieser lebensstarke Satz allerdings korrigiert werden. Mit Blick auf Jesus darf doch gesagt werden: Die Hoffnung stirbt zuletzt NICHT. Das nenne ich „ewiges Leben“ schon hier und jetzt. Kraftströme erreichen uns wie die Trauben am Weinstock. Jesus will mit uns vollbringen, was uns bevorsteht. Noch ist keine Zeit, das Haupt zu neigen, klein bei zu geben, sich in die Opferrolle zu fügen.
Im Kloster Wienhausen gibt es dazu ein wahres Hoffnungsbild: Im oberen Kreuzgang in einem der Fensterbögen, so hoch, dass Du Dich wie Mutter Maria und Lieblingsjünger Johannes unter das Kreuz stellen und zu Jesus aufschauen kannst. Ich bewundere diese Glaskunst aus dem 13./14. Jahrhunderts und freue mich, dass dieses Karfreitagsbild all die Kriege seitdem und vor allem auch die Glaubenskämpfe überstanden hat. Das Zisterzienserinnenkloster konnte nach 1528 als evangelisches Damenstift weitergeführt werden. Die Klosterkammer Hannover sorgt heute für den Erhalt der Kunstwerke! Wir haben das Bild auf der Homepage unserer Kirchengemeinde eingestellt und mit in die Printfassung des Mitnehm-Gottesdienstes aufgenommen. Zur Zisterzienser-Ikonographie gehört die Darstellung des Gekreuzigten, wie er sich Bernhard von Clairvaux herunterbeugt. Der große Theologe und Ordensstratege im 12. Jahrhundert kniet anbetend vor seinem Christus. Indem sich Christus vorbeugt, widerfährt ihm Licht und Leben. Die Liebe ist stärker als der Tod am Kreuz! In dieser Tradition löst sich der Christus von Wienhausen aus der Kreuzfixierung, er umarmt sogar den Menschen, der sich an ihn anschmiegt, um ihm die Lanze in die Seite zu bohren. Jesus lächelt und hält ihm seine Körperflanke hin. Dieses Detail verstört doch ein wenig. Es wird aber auch deutlich: Jesu Liebe, Gottes Liebe ist stärker als Todesmächte und Vollstrecker des Todes.
Weiter fällt auf, dass der Kreuzesstamm in leuchtend grüner Farbe dargestellt ist. Ein kleines Detail mit einer großen Botschaft! Das Kreuz wird zum Lebensbaum stilisiert. So ähnlich, wie wir im Passionslied vom Korn gesungen haben: fällt in die Erde, bringt Frucht „und der Halm ist grün“. Ich wünsche Ihnen und uns allen solche Grünkraft, dass sie von Christus und seinem Kreuz auf uns übergehen möge, auf dass wir unter der Kreuzeslast mit diesem Lächeln des Christus von Wienhausen unsere Zeit bestehen mit allem, was sie uns noch bringen wird – zwischen Kreuz und Auferstehung.
Aufgabe Auch in diesem Gottesdienst möchte wir Ihnen eine Aufgabe stellen, wenn Sie mögen und es ist für Sie stimmig, folgen Sie der Anleitung.
Prägen Sie sich doch bitte gerne dieses Wienhäuser Karfreitags-Bild ein und lassen Sie es in Ihrem Herzen einwurzeln. Auf dass wir nicht nur mit Christus unser Kreuz tragen, sondern auch zum Leben finden. Zum ewigen Leben – dermal einst und schon hier und jetzt.
Vielleicht drucken Sie das Bild aus und platzieren es an einer gut sichtbaren Stelle in Ihrer Wohnung.
Vielleicht lassen Sie das Blatt des Mitnehmgottesdienst einfach auf Ihrem Tisch liegen. Schon das gefaltete Blatt wird Sie daran erinnern, worum es heute geht.
Vielleicht mögen Sie dieses Bild einem lieben Menschen schicken, der an der Last seines /ihres persönlichen Kreuzes schwer zu tragen hat. Finden Sie gute Worte, in denen „Grünkraft“ wohnt.
Gebet Lasst uns noch einmal beten und mit Jesus sprechen wie mit einem guten Freund. Nehmen Sie gerne eine Gebetshaltung ein, die für Sie passt und in diesem Moment stimmig ist: Herr Jesus Christus, wir stellen uns heute zu dir unters Kreuz. Das ist weder für dich noch für uns ein leichter Tag. Lass diesen Tag für uns zum „Good Friday“ werden, damit wir die unendliche Liebe unseres himmlischen Vaters in Dir und an Dir begreifen. Wir bitten Dich um „Grünkraft“. Du weißt, wieviel wir brauchen, und wirst uns soviel geben, dass wir die aktuellen Herausforderungen bestehen. Dir zur Ehre, uns zum Besten, der Welt zum Segen.
In der Stille sagen wir Dir die Namen derer, die wir Dir Deinem Licht und deiner Liebe anbefehlen. […] Wir vertrauen Deiner Liebe, die so groß ist, dass Du Deinen eingeborenen Sohn hingegeben hast, damit wir nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben, voller Grünkraft und Zukunft.
Vaterunser Im kindlichen Vertrauen beten wir mit Jesus zu seinem Vater: Vaterunser im Himmel…
Segen Nun geht im Segen unseres Herrn in diesen Karfreitag und in die Ostertage. Wir bitten Gott um seinen Segen. Dem Tag entsprechend, geleitet von der Idee der Totenruhe, entlassen wir Sie in die Stille. Herr, segne mich und behüte mich Herr lasse dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf mich und schenke mir deinen Frieden (+) Amen.
Ev. luth. Christus-Kirchengemeinde CalberlahVeröffentlicht am von Manfred Kürpick
Liebe Gemeinde, für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag haben wir (Pastor Rudolph und der KV) wieder jeweils einen Audio-Gottesdienst „für zuhause“ produziert. Wir hoffen auch diesmal wieder auf positive Resonanz. Ihnen, Ihren Familien und Ihren Lieben in der Nähe und Ferne ein gesegntes Osterfest! Herzliche Grüße, Ihr Kirchenvorstand Calberlah
Das Skript zu dem Audio-Gottesdienst können sie auch als PDF-Datei herunterladen (oder mitnehmen in Papierform aus der Andacht-To-Go-Box unter dem Schaukasten an der Kirche).
Der Audio-Gottesdienst zu Gründonnerstag
Instrumentalmusik zur Einstimmung
Begrüßung: Im Namen des Kirchenvorstandes grüßen wir Sie herzlich und wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit zuhause mit der CD im CD-Player oder auf unserer Homepage zu Besuch vor Ihrem PC. Aus Infektionsschutzgründen haben wir die Präsenzgottesdienste abgesagt. Jetzt sind wir gefragt und eingeladen, es in uns und bei uns Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern werden zu lassen. Der Altar in unserer Christus-Kirche ist heute eingedeckt mit den beiden brennenden Altarkerzen, mit dem Abendmahlskelch und der Patene, auf der Oblaten liegen. Wenn Sie mögen, halten Sie bei sich zuhause doch auch einen kleinen Teller mit einem Stück Brot bereit oder legen Sie die Oblate zurecht, die wir Ihnen mitgegeben haben aus dem Osterpaket in der Mitnehm-Box. Zünden Sie gerne eine Kerze an und setzen Sie sich bequem hin. Schützen Sie am besten Ihre persönliche Gottesdienstzeit, indem Sie das Handy ausstellen, die Klingel abstellen und ggf. lieben Menschen in Ihrer Wohnung Bescheid geben, dass Sie für eine Weile zum Gottesdienst gegangen sind.
Andacht halten am Gründonnerstag – an vielen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, allein oder in kleiner Runde. Wie auch immer: In Christus sind und bleiben wir verbunden, heißen ihn in unserer Mitte und in unserem Herzen willkommen. Das Leitwort für den heutigen Tag stammt aus Psalm 111: ER hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR! In diesem Sinne wollen wir IHN zu seinem Gedächtnis BEI UNS einstiften lassen. ER in uns und wir in IHM. Wir verweilen in IHM im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir beten: Du bist da, Christus, wenn meine Kraft müde wird und meinem Mut der Atem ausgeht. Du bist da, Gott, wenn ich unruhig werde und mich verloren fühle. Du bist da, wenn mir die Freude eintrocknet und mein Vertrauen ins Stolpern gerät. Du bist da, wenn ich Dich in Zweifel ziehe und mir alles fraglich wird. Ich muss nicht stark sein und alles im Griff haben. Du bist da. Du bist der Gebende. Mit leeren Händen darf ich kommen. Diese Tage sind schwer. Körper und Seele sind schwer. Aber Du bist an meiner Seite voller Güte und voller Verstehen. Bei Dir finde ich Ruhe und Frieden. Du bist da, Gott. Dein Heilwort richtet mich auf. Dir anvertraue ich mich. Amen.
Tagesevangelium aus Mt 26, 17-30 Wir hören aus dem Matthäus-Evangelium im 26. Kapitel die Erzählung vom Abschiedsmahl Jesu mit seinen Jüngern. Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? Er sprach: Geht in hin die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe, ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm. Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln zu ihm zu sagen: Herr, bin ich’s? Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schlüssel taucht, der wird mich verraten. Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht. Doch wehe dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich’s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot und dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet und esset, das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus: das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus zum Ölberg.
Gedankenimpulse Wir haben für Sie zwei Gedankenimpulse vorbereitet, nach denen wir jeweils etwas Zeit lassen, dass Sie Ihren Gedanken nachhängen können, wenn Sie mögen.
Jesus bleibt souverän und freundlich zugewandt! Dem Verräter schaut er ins Gesicht und bestätigt ihm, dass es wohl so kommen werde, wie er fragt. Jesus belässt den Verfluchten am Tisch der Seinen. So hat einer in dieser Runde die Vergebung besonders nötig und er empfängt wie alle den Kelch des Heils. Leitfragen dazu: Wo bedrückt Sie Gedankenschwere und verquerer Handlungen schwere Last? Was hängt Ihnen vielleicht nach? Wovor scheue ich zurück? Verweilen Sie einen Moment in der Stille und überlegen Sie dazu, wenn Sie mögen
„Mein Leib für euch gegeben“. Für all die Vielen in der weltweiten Christenheit. Für die Glaubensstarken und die Zweifelnden. Für die Hitzköpfe und die bangen Seelen. Für die, die lange nicht mehr im Hause des Herrn gewesen sind, und für die, die sich eng zur Ortsgemeinde zugehörig fühlen. Sein Leib: sein Leben, seine Leidenschaft. Schmecken und sehen, wie freundlich der Herr ist! Vorgeschmack auf das große Festmahl am Ende der Zeit. Leitfragen dazu: Wie lange ist es her, dass ich zuletzt Abendmahl gefeiert habe? Wie lange mag es dauern, bis wir es im Gottesdienst zusammen feiern können? Was fehlt mir seit Beginn der Pandemie? Was wünsche ich mir? Wie könnte es gehen, wenn Christus ganz speziell für mich sich naht, mich seine Freundlichkeit schmecken lässt? Verweilen Sie einen Moment in der Stille, wenn Sie mögen
Einladung zum Abendmahl Wir laden Sie zum Heiligen Abendmahl ein. Sie können es daheim feiern. Es entspricht der altkirchlichen Tradition der Hausgottesdienste unter der Leitung der Hausväter oder Hausmütter. Wir werden Sie dazu anleiten… Zunächst hören Sie zur Einstimmung das Lied „Wir sind zum Mahl geladen“ – nach der Melodie des Adventsliedes „Wie soll ich dich empfangen“. Wenn Sie mitsingen möchten, finden Sie das Lied im Ev. Gesangbuch unter Nr. 570, Strophen 1. 3. 4. Den Text haben wir außerdem in dem Textblatt für Gründonnerstag abgedruckt und in die Online-Fassung auf der Homepage aufgenommen.
1. Wir sind zum Mahl geladen. / Der Herr ruft uns zu Tisch, / wie einstmals seine Freunde / zu Wein und Brot und Fisch. / Er ruft uns Menschen alle, / er zieht die Grenze nicht. / Denn die im Dunkeln leben, / holt er zu sich ins Licht. 3. Dass wir gemeinsam essen, / heißt, dass uns nichts mehr trennt, / dass einer sich zum andern / und so zum Herrn bekennt. / Sein Leben und sein Lieben / ist der Gemeinschaft Kern; / Gemeinschaft ist das Leben. / Wir sind der Leib des Herrn. 4. Der Herr weist uns die Orte / im neuen Leben an. / Dort bricht durch uns der Friede, / der allen gilt, sich Bahn. Die Zukunft steht uns offen / bei Brot und Wein und Fisch. / Der Herr, dem wir heut danken, deckt morgen auch den Tisch.
Geheimnis des Glaubens: Christus in, mit und unter dem Brot / in, mit und unter der Oblate. Christus selbst lädt uns ein und teilt sich aus. Wir haben den ganzen Christus im Brot, wie schon Martin Luther den evangelischen Christen in der Diaspora zu verstehen gab, wenn sie in einer (altgläubigen) Messfeier nur unter einer Gestalt das Abendmahl empfangen konnten.
Bitte nehmen Sie die Oblate aus der durchsichtigen Tüte heraus, halten Sie die Oblate einen Moment in der Hand und betrachten sie: kreisrund, hauchdünn, mit dem gekreuzigten Christus, als Blindprägung eingedruckt ist. Sofern Sie keine Oblate zur Hand haben, schneiden Sie sich ein Stück helles Brot zurecht und legen es vor sich auf einen kleinen Teller.
Die kleine Liturgie beginnt mit dem Vorbereitungsgebet, es folgen die Einsetzungsworte über der Oblate oder dem Brotstück. Danach lassen wir einen kleinen Moment Zeit, währenddessen können Sie über Ihrer Oblate oder Ihrem Brot in der linken Hand mit der rechten Hand ein Kreuz zeichnen. Dazu können Sie Ihren Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand so zusammenführen, als wollten Sie einen Stift halten. Führen Sie sodann die Oblate zum Mund und empfangen Sie Christus, Brot des Lebens, in Ihrer Oblate, in Ihrem Stück Brot.
Lassen Sie uns mit der häuslichen Abendmahlsfeier beginnen. Wir beten: Herr Jesus Christus, es ist so geheimnisvoll, aber auch so wunderbar, dass Du uns hier und jetzt in der Oblate nahekommst. Du erfüllst uns mit Deiner Gegenwart und machst uns heil. Lass uns Deine Freundlichkeit schmecken und sehen. Verbinde uns auch untereinander, die wir an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten Dein Abendmahl feiern.
[Einsetzungswort] Unser Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten wurde, nahm er das Brot, dankte und gab es seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. [es folgt das Kreuzzeichen über Oblate / Brot]
[Lobpreis] Groß ist das Geheimnis des Glaubens! Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit. Amen.
[Spendeformel] Empfangt das Brot des Lebens. Nimm hin und iss. Christus für Dich.
[Oblate zu sich nehmen, etwas Zeit lassen] Das stärke und bewahre Dich allewege allezeit. Amen.
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich. Herr Jesus Christus, was ich mit dem Munde genossen, lass mich mit dem Herzen bewahren, dass es mich stärke auf meinen Wegen und mich im Glauben erhalte. Amen.
Wir laden sie ein, einen Moment in der Stille zu verweilen und dem Abendmahl nachzuspüren.
Lasst uns im Kerzenschein beten und mit Gott sprechen wie zu einem guten Freund. Herr, ich schaue in die Kerzenflamme und denke an meine Lieben. Dein Licht erleuchte sie. Deine Liebe nähre sie. Deine Wärme umärmele sie. Ich gehe nun heim oder stehe auf. Die Kerze leuchtet weiter. So überlasse ich Dir in Deinem Licht alles, was mich freut und sorgt. Du bist da. Du bleibst an meiner / unserer Seite… heut am Gründonnerstag, morgen am Karfreitag und an Ostern. Das ist meines /unseres Herzens Freude, Dich zu loben mit fröhlichem Mund!
Nun geht in diesen Abend und in die kommenden Tage im Frieden des Herrn. Der Herr, segne dich und behüte dich. Der Herr, lass sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden [+]. Amen.